Auch der Raps, der gerade zu blühen beginnt, und der Mais, dessen Aussaat in diesen Tagen abgeschlossen wird, benötigten dringend Wasser. «Gerste und Weizen können die Trockenheit in der Regel ein wenig länger kompensieren, aber auch diese Pflanzen stoßen bald an ihre Grenzen», sagte die Sprecherin.
Auch
Gräser leiden unter dem Wassermangel. Auf Wiesen und Weiden sei bisher kaum Wachstum zu verzeichnen, hieß es. Schon im trockenen Vorjahr gab es wenig Futter. Jetzt warten
Tierhalter dringend auf den neue Pflanzen. Noch haben die Bauern Hoffnung, dass es nicht zu einem zweiten Dürrejahr kommt. Das wäre nach der Rechnung des Bauernverbande das dritte, für einige
Betriebe schon das vierte Jahr in Folge mit einer schlechten Ernte. Die finanziellen Reserven einger Betriebe seien aufgebraucht.
Die Bio-Landwirtin Laura Thierbächer aus Schwanbeck (Mecklenburgische Seenplatte) bestätigt, dass selbst auf Weiden im Niedermoor, wo 50 Mutterkühe ganzjährig draußen stehen, derzeit kein Gras nachwächst.
Auf dem Acker, wo der
Betrieb Futter wie
Kleegras und eine Mischung aus Getreide und Leguminosen für
Silage anbaut, sieht die Landwirtin schon geschädigte, teilweise abgestorbene Pflanzen. «Noch gibt es morgens Tau, aber der Wind trocknet den Boden völlig aus», sagte sie.
Im vorigen Jahr habe ihr Betrieb, den sie mit ihrem Mann gemeinsam betreibt, Futter teuer zukaufen müssen, um die Mutterkühe, 100 Milchkühe und 150
Jungrinder über den Winter zu bringen. Es sei Glück gewesen, dass ein
Biobauer aus Woldegk Futter übrig hatte.
Investitionen in Beregnungsanlagen sind dem
Bauernverband zufolge ausgebremst, seitdem
Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) im Vorjahr eine Wasserentnahmegebühr für Grund- und Oberflächenwasser ins Gespräch brachte. Diese würde die Kosten von Beregnungen und damit die
Produktionskosten weiter steigern. Dabei könnte die
Beregnung bei Kartoffeln, Gemüse und teilweise bei Zuckerrüben sehr helfen. Bei Getreide wäre Beregnung wegen der Abhängigkeit von den schwankenden Weltmarktpreise zu teuer.