Jubel im Weinbaugebiet Baden: Nach fast zwei Jahrzehnten stellt die Region wieder die Deutsche Weinkönigin. Josefine Schlumberger war die jüngste der zwölf Kandidatinnen. (c) proplanta
Die 21 Jahre alte Josefine Schlumberger aus Laufen im Markgräflerland setzte sich bei der Wahl der 67. Amtsinhaberin am Freitagabend in Neustadt gegen Vertreterinnen von fünf anderen deutschen Weinbaugebieten durch.
Zuvor hatten die sechs Gebietsweinköniginnen gut zwei Stunden lang vor einer 70-köpfigen Jury und mehreren Hundert Zuschauern ihre Kenntnisse rund um den Wein demonstrieren müssen.
Wie sie sich fühle, könne sie nicht ausdrücken, sagte die frischgebackene Gewinnerin nach der Krönung. «Ich bin gerade einfach nur überwältigt, und ich freue mich darauf, jetzt alle in den Arm zu nehmen.» Ein Jahr lang wird die Weinbau- und Önologie-Studentin nun bei etwa 200 Terminen im In- und Ausland den deutschen Rebensaft repräsentieren. Bei dieser Aufgabe ist sie nicht allein. Als «Weinprinzessinen» werden sie zwei Mit-Kandidatinnen aus Hessen begleiten: Katharina Fladung aus dem Anbaugebiet Rheingau und Caroline Guthier von der Hessischen Bergstraße.
Bei den Prüfungen galt es zum Beispiel, unter drei Weinen jenen herauszufinden, der durch eine Mischung der beiden anderen entstand. Die Kandidatinnen mussten außerdem auch zeigen, wie schlagfertig sie sind. Dabei konnten auch andere Bewerberinnen durchaus punkten.
«Ich hätte auch andere Kandidatinnen als Deutsche Weinkönigin gerne akzeptiert», sagte der rheinhessische Weinbaupräsident Ingo Steitz anschließend. «Es war eine sehr, sehr enge Wahl, muss man wirklich sagen.» Das Ergebnis gehe aus seiner Sicht aber in Ordnung.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Weinbauministerin Ulrike Höfken (Grüne) gratulierten Schlumberger. Mit ihrem Auftreten und ihrem Fachwissen habe sie die Jury überzeugt: «Josefine Schlumberger wird als Botschafterin unserer Weinkultur nun ein Jahr im In- und Ausland deutsche Weine repräsentieren.»
Am Samstag voriger Woche hatten sich die sechs Kandidatinnen bei einer Fachbefragung gegen sechs Konkurrentinnen durchgesetzt, die ebenfalls je ein deutsches Weinbaugebiet vertraten.