«Die Anbaufläche dürfte schrumpfen beziehungsweise ist geschrumpft, und die Produktion wandert zum Teil ab», sagte Manfred Hudetz, Präsident des Industrieverbands Agrar (IVA), bei einer Videopressekonferenz am Mittwoch.
Deutsche
Bauern könnten Mittel nicht verwenden, für die es in zahlreichen anderen europäischen Ländern Notfallzulassungen gebe, kritisierte Helmut Bleckwenn, Vorsitzender des Dachverbands Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ). «Die deutschen Zuckerrübenbauern müssen somit im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen sowohl Risiko als auch mögliche Ertragsverluste akzeptieren.»
Zwar gibt es laut IVA-Präsident Hudetz in Deutschland mehr als 870 zugelassene Pflanzenschutzmittel und damit so viele wie nie. Allerdings sei die Zahl der enthaltenen Wirkstoffe deutlich geringer.
Gerade für bestimmte Kulturen wie Zuckerrüben sei das Angebot sehr eingeschränkt. Es sei davon auszugehen, dass sich über die nächsten vier, fünf Jahre mit der restriktiven Zulassungspolitik die Zahl der Wirkmechanismen bis zur Hälfte reduziert.
Nach Angaben der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker ist die Zahl der Rübenbauer in den vergangenen zehn Jahren um etwa 20 Prozent auf 25.800 im Jahr 2019 zurückgegangen - vor allem wegen sinkender Zuckerpreise.