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19.07.2006 | 10:41 | Unkautflora 

Filzige Klette auch in Kulturpflanzenbeständen immer häufiger anzutreffen

Die Filzige Klette oder Wollkopf-Klette (Arctium tomentosum MILL.) gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die Pflanze wird 0,6 - 1,2 m hoch.

Filzige Klette auch in Kulturpflanzenbeständen immer häufiger anzutreffen
(c) proplanta
Sie ist meist sparrig verzweigt, wobei ihre Grundblätter bis 50 cm lang werden. Die Laubblätter sind auf der Unterseite auffallend dicht graufilzig behaart. Die Blütezeit beginnt im Juli und reicht bis in den September hinein. Die Filzige Klette lässt sich von den anderen Kletten-Arten sofort durch die spinnwebig-wollig behaarten Blütenköpfchen unterscheiden.

Ihre köpfchenförmigen Blütenstände haben einen Durchmesser von ca. 2 - 3 cm. Die innersten Hüllblätter der Köpfchen sind zu einer kurzen geraden Stachelspitze verschmälert oder können hakenförmig eingebogen sein. Die "Häkchen" dienen der zoochoren Verbreitung, wenn sie an vorbeistreifenden Tieren haften bleiben. Die Erfindung des heute weitverbreiten Klettverschlusses basiert auf gleichem Prinzip.
Die Röhrenblüten der Filzigen Klette sind weinrot bis tief purpurrot gefärbt.

Die Höhenverbreitung reicht von 100 m in der Rheinebene bei Mannheim bis 1014 m am Lemberg auf der Schwäbischen Alb. Sie ist einzeln oder in Gruppen anzutreffen. Die Art wächst gern zusammen mit Beifuß- (Artemisia spp.) und Distel-Arten (Cirsium spp.). Die Filzige Klette bevorzugt frische bis mäßig trockene, nährstoffreiche, lehmige Böden. Sie kommt allgemein an Wegrändern, in Steinbrüchen sowie an Schutt- und Auffüllplätzen vor. Mangelnde Feldrandhygiene dürfte als Hauptsursache angesehen werden, dass sich diese Art auch in vielen Kulturpflanzenbeständen inzwischen ausgebreitet hat. Einmal etabliert, kann sich die Filzige Klette auch in intensiv genutzter Ackerlandschaft gut halten.


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Filzige Klette in einem Maisbestand
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Filzige Klette in Raps
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Charakteristisch spinnwebig-wollig behaarte Blütenköpfchen der Filzigen Klette
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Hakenförmig ausgebildete Hüllblätter der Blütenköpfchen am Beispiel der Kleinen Klette (Arctium minus BERNH.)
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