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10.09.2023 | 13:05 | Weinbau 2023 

Frankreich: Weinmosterzeugung etwas niedriger als 2022

Paris - Die amtliche Prognose einer kleineren Weinproduktion in Frankreich im Vergleich zu 2022 scheint sich in Richtung niedrigeres Niveau zu bestätigen.

Weinlese Frankreich 2023
Die Statistische Dienst des Agrarressorts veranschlagt das Aufkommen auf 45 Millionen Hektoliter - Das entspricht dem Niveau des fünfjährigen Mittels - Situation in den Anbaugebieten sehr unterschiedlich - Champagner-Winzer rechnen mit „rekordverdächtiger“ Erntemenge. (c) proplanta
Gemäß der am Freitag (8.9.) veröffentlichten ersten Schätzung des Statistischen Dienstes vom Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) wird sich die diesjährige französische Weinmosterzeugung auf etwa 45 Mio hl belaufen; das wären 2 % weniger als 2022, aber 1 % mehr als im fünfjährigen Mittel.

Die im August von Agreste abgegebene Vorhersage hatte zwischen 44 Mio hl und 47 Mio hl gelautet. Die Fachleute beurteilen die Situation in den verschiedenen Anbauregionen als sehr unterschiedlich und nennen unter anderem als Gründe einerseits den Befall durch Falschen Mehltau in Bordeaux und im Südwesten sowie andererseits die anhaltende Trockenheit in Languedoc und Roussillon.

In den anderen Weinanbaugebieten bleibe die Lage hingegen trotz des Auftretens von Botrytis günstig für die Produktion, so Agreste. Laut den Statistikern haben die hohen Temperaturen zum Ende des Sommers einen frühen Lesebeginn in allen Anbaugebieten befördert.

Im Anbaugebiet Bordelais habe der Falsche Mehltau ab Ende Juli keine Schäden mehr verursacht. Die Verluste seien von Parzelle zu Parzelle unterschiedlich ausgefallen. Die Lese habe dort in der zweiten Augusthälfte mit den Weißweinsorten begonnen.

Insgesamt veranschlagt Agreste Statistiker die Weinmostproduktion in diesem Anbaugebiet auf 4,03 Mio hl; das wären 9 % weniger als 2022. Im mengenmäßig bedeutenden Languedoc-Roussillon dürfte laut Agreste der diesjährige Jahrgang mit 11,65 Mio hl Weinmost um 8 % kleiner ausfallen als der 2022er. Auch für den Südwesten Frankreichs erwarten die Statistiker einen Rückgang des Aufkommens, und zwar um 6 % auf nunmehr 2,70 Mio hl.

„Außergewöhnliches“ Traubengewicht



Indes zeigten sich die Champagne-Winzer zum Start der Weinlese guter Dinge. Sie rechnen mit einer „rekordverdächtigen“ Erntemenge. Wie das Comité Champagne mitteilte, haben die Witterungsbedingungen im August zu einem „außergewöhnlichen Gewicht der Trauben“ von durchschnittlich mehr als 220 g geführt. Der bisherige Rekord von 2005 lag bei 175 g. Laut dem Präsidenten des Comité Champagne, Maxime Toubert, ist so etwas in dem 34.000 ha großen Anbaugebiet „noch nie vorgekommen“.

„Die zahlreichen und großzügigen Trauben ermöglichen es uns, nur diejenigen auszuwählen, die sich in einem perfekten Gesundheitszustand befinden“, betonte Toubert. Dem Comité zufolge wird die Ernte der Trauben in der Champagne vollständig von Hand durchgeführt. Die Erntedauer wird auf zwei bis drei Wochen veranschlagt; dafür werden zwischen 100.000 und 120.000 Personen mobilisiert.

Neben dem Traubenwachstum begünstigte das August-Wetter laut Comité auch die Botrytis-Belastung. Der Präsident der Champagner-Häuser und Vizepräsident des Comité Champagne, David Chatillon, stellte fest, dass selbst, wenn nur die besten Trauben zur Champagnerherstellung verwendet würden, „problemlos“ ein Ertrag von 11.400 kg/ha erreicht werden könnte.
AgE
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