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17.04.2018 | 16:35 | Getreidekrankheiten 

Getreide: Krankheiten im Auge behalten!

Dresden - Im Weizen tritt im untersten Blattbereich als dominante Krankheit Septoria tritici auf. Sortenspezifisch ist etwas Braunrost vorhanden. Mehltau wurde im Blatt- und Stängelbereich festgestellt. Vereinzelt ist Typhula als Schwächeparasit zu finden.

Krankheiten im Getreide 2018
(c) proplanta
In der Triticale wurde erster Gelbrost festgestellt. Winterweizen, Triticale, Durum und Dinkel sollten fortlaufend auf Gelbrost kontrolliert werden. Eine Behandlung gegen Gelbrost ist aber bei Befall in anfälligen Sorten nicht vor BBCH 31 zu empfehlen und in weniger anfälligen Sorten erst ab BBCH 32.

In der Wintergerste wurde Zwergrost in den Sorten Lomerit, Wootan, Sandra, KWS Meridian, Quadriga und KWS Kosmos (bis 68 % befallene Pflanzen) und Mehltau in den Sorten Quadriga, Wootan, KWS Kosmos, KWS Meridian, KWS Tenor (bis 74 % befallene Pflanzen) örtlich festgestellt. Netzflecken sind in unterschiedlicher Stärke verbreitet sichtbar. Rhynchosporium spielt nur eine untergeordnete Rolle. Typhula ist auf Einzelschlägen stark vertreten. Außerdem wurde örtlich Schneeschimmel (Microdochium nivale) festgestellt. Beide Krankheiten treten als Schwächeparasiten bei Stress der Pflanzen auf und sind im Nachhinein nicht mehr bekämpfbar. Kontrollieren Sie Ihre Bestände!

Regional trat im letzten Jahr in Frühsaaten bei Winterweizen ein erhöhter Befall mit der Halmbruchkrankheit auf. Auch im letzten Winter mit verbreitet sehr milden Witterungsabschnitten (insbesondere von November bis Januar) waren infektionsgünstige Zeiträume für den Erreger zu verzeichnen. Ein erhöhtes Halmbruchrisiko besteht vor allem auch dann, wenn bereits in den Vorjahren stärkerer Befall aufgetreten ist und sich damit ein erhöhtes Inokulumpotenzial aufgebaut hat. Weitere wichtige Einflusskriterien sind Frühsaaten, anfällige Sorten und enge Getreidefruchtfolgen.

Die Entscheidung für oder gegen eine spezielle Halmbruchbekämpfung steht zum Zweiknotenstadium (BBCH 32) an. Wird eine spezielle Halmbruchbekämpfung erforderlich muss diese zu BBCH 31/32 erfolgen.  Bei der Wahl des Fungizides sollte der aktuell vorhandene Befall mit Blattkrankheiten (z.B. Getreidemehltau, Septoria tritici, ggf. Gelbrost) Berücksichtigung finden. Entscheidend für einen ertragsrelevanten Befall ist neben dem Ausgangsbefall zum jetzigen Zeitpunkt auch die Witterung in den nächsten Wochen.
Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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