Das hat kürzlich der Abteilungsdirektor
Pflanzenbau imMoskauer Landwirtschaftsministerium, Roman Nekrasow, prognostiziert. Er verwies dabei darauf, dass die Anbaufläche um rund 630.000 ha auf 47,4 Mio. ha zugenommen habe und auch mit einer weiteren Steigerung der Hektarerträge gerechnet werde. Unterdessen plant das Moskauer Agrarressort, die Quote für mögliche Getreideexporte für jedes Wirtschaftsjahr gesondert festzulegen.
Nach Angaben der stellvertretenden
Landwirtschaftsministerin Oksana Lut wird sich die Quote von Januar bis Juni 2020 auf 20 Mio. t belaufen. Je nachdem, wie die
Getreideernte 2020 ausfalle, werde sie für das kommende Wirtschaftsjahr entsprechend angepasst. Das
Landwirtschaftsministerium sei der Ansicht, dass der Markt einen solchen restriktiven Mechanismus benötige, da er sich nicht selbst regulieren könne und bei schlechten Ernten in anderen Ländern zu hohe Ausfuhren zu Knappheiten führen würden, erläuterte Lut.
Der Vizepräsident des russischen Getreideverbandes, Alexander Korbut , glaubt allerdings nicht, dass solch eine Situation angesichts eines Selbstversorgungsgrades von zuletzt gut 150 % eintreten wird. Der Verband hatte in einem Schreiben an das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung vor einer Beschränkung der Getreideexporte gewarnt. Dies würde in erster Linie die landwirtschaftlichen Erzeuger treffen und die Wirksamkeit staatlicher Fördermaßnahmen sowie die Investitionsattraktivität der Industrie beeinträchtigen, was die Pläne zur Ausweitung der Getreideerzeugung und -exporte gefährde.
Darüber hinaus könnten Exportquoten das Image Russlands bei potentiellen Importeuren beeinträchtigen, was sich sowohl auf die Nachfrage als auch auf die Preise auswirke.