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10.09.2012 | 10:34 | Erntebilanz 

Getreideernte in Hessen unter Durchschnitt

Wiesbaden - Eine „leicht unterdurchschnittliche“ Getreideernte haben die hessischen Bauern eingefahren. „Das ist gerade noch einmal gut gegangen“, beschrieb die hessische Landwirtschaftsministerin Lucia Puttrich das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Getreideernte in Hessen.

Geetreideernte
(c) proplanta
Danach wurde eine Gesamtmenge von 1,69 Millionen Tonnen bei einem Durchschnittsertrag von 58,9 Dezitonnen je Hektar geerntet. „Damit liegen wir 14,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis, und auch im Vergleich zu den letzten fünf Anbaujahren handelt es sich mengen- und qualitätsmäßig um eine leicht unterdurchschnittliche Ernte“.

Ursache hierfür waren ungewöhnlich scharfe Spätfröste im zeitigen Frühjahr. Sie führten dazu, dass in weiten Regionen Hessens und Südniedersachsens das abgefrorene Wintergetreide umgebrochen und stattdessen Sommergetreide ausgesät werden musste. „Solche Fröste haben die meisten Landwirte während ihrer Berufstätigkeit noch nicht erlebt“, erläuterte die Ministerin die Ausnahmesituation.

Diese führte auch dazu, dass die Winterweizenfläche in Hessen um 59.000 ha bzw. 35,3 Prozent abgenommen hat und gleichzeitig der Anbauumfang von Sommerweizen um 800 Prozent zunahm. Nicht ganz so starke, aber dennoch deutliche Verschiebungen ergaben sich auch zwischen Winter- und Sommergerste.

Zufriedener können die Betriebe dagegen mit den Erlösen sein. Angesichts der Mindererträge und Ertragsausfälle in Nordamerika, Russland und der Ukraine stiegen die Preise deutlich. „Der geringere Ernteertrag wird dadurch glücklicherweise ausgeglichen. Die Preise für Brotweizen in der vierten Augustwoche stiegen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 17 Prozent“, so die Ministerin. Allerdings, so Puttrich, sind durch die gestiegenen Getreidepreise auch die Futterpreise für die tierhaltenden Betriebe gestiegen.

Die Mangelsituationen in verschiedenen Regionen der Welt deuten auf eine größere Nachfrage und damit steigende Preise für Getreide im weiteren Jahresverlauf hin. Für die Verbraucher in Westeuropa sind dennoch weitgehend stabile Preise zu erwarten. „Hier ist die Versorgung gesichert, der angekündigte Preisanstieg wird allenfalls von den steigenden Energiekosten und Löhnen getrieben“, erklärte die Ministerin.

Bei der bedeutendsten Ackerfrucht in Hessen, dem Winterweizen, lagen die Erträge mit 66,0 dt je ha in diesem Jahr um 11,2 Prozent unter denen des Vorjahres und 14,6 Prozent je ha unter denen des Durchschnittes der letzten Jahre. Die Ernte ist nach Unterbrechungen in Monat Juli mit Anfang August in der zweiten Hälfte des Augusts zügig durchgeführt worden und ist bis auf Restbestände in Höhenlagen abgeschlossen.

Die Qualitäten der geernteten Partien entsprachen in großem Umfang den Anforderungen, die für eine Verwendung als Brotgetreide oder als Futter gestellt werden.

Der Umfang des Winterrapsanbaus hat in diesem Jahr um 3,6 Prozent auf 62.583 ha abgenommen. Der Ertrag ist mit 34,0 dt je ha um 7,4 Prozent höher als im letzten Jahr und um 9,8 Prozent geringer als im Durchschnitt der letzten Jahre ausgefallen.

Die Futterversorgung der Veredlungsbetriebe in Hessen ist weitestgehend gesichert. Allerdings fallen die Preise für Futtergetreide höher aus als im Vorjahr. (PD)
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