Nach einer
Umfrage des Landvolks Niedersachsen sind mittlerweile fast alle Felder geräumt. Zuletzt hatte es aufgrund der unbeständigen Witterung neben der Ernteverzögerung teilweise leichte Qualitätseinbußen durch sinkende Fallzahlen als erste Anzeichen für beginnenden Auswuchs sowie erhöhte Feuchtigkeitsgehalte im Korn gegeben, in den meisten Fällen war die Qualität des Getreides aber in Ordnung. Allerdings ist der Eiweißgehalt im Weizen niedriger als sonst und genügt häufig nicht den Anforderungen der Mühlen, viele Partien sind deshalb nur als Futtergetreide zu verwerten.
Positiv überraschte die Ernte beim Mengenertrag, der nach der Trockenheit im Mai und Juni nicht so hoch erwartet worden war. Insgesamt sind in Niedersachsen nach ersten Hochrechnungen des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachen 6,87 Mio. Tonnen (t) Getreide geerntet worden, das ist knapp ein Drittel mehr als bei der Missernte im vergangenen Jahr.
Gute Erträge wurden aber vor allem auf den guten Böden erzielt, während die Ernte auf den leichteren Standorten mit großen, trockenheitsbedingten Einbußen oft enttäuschte. Nach der nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit größeren Ernte steht der Markt gegenwärtig etwas unter Druck, gegenüber dem vergangenen Jahr liegen die gebotenen Preise deutlich niedriger. Die Bauern lagern deshalb gute Partien in der Hoffnung auf bessere Preise ein. (LPD)