Die weltweite Ausdehnung der Produktion ist dafür nicht allein verantwortlich. Von den Aktien- und Rohstoffmärkten kam zusätzlicher Druck. Ende des Jahres 2008 deuteten sich an den Terminmärkten wieder deutliche Aufwärtstendenzen an, das erntebedingt hohe Angebot dürfte dem hiesigen Getreidemarkt jedoch auch im weiteren Verlauf dieses Wirtschaftsjahres seinen Stempel aufdrücken.
Der Spielraum der Preise nach oben lässt sich daher gegenwärtig nicht abschätzen. Die Hoffnungen der Anbieter ruhen vor allem auf dem bislang sehr lebhaften Drittlandsexport, dessen Chancen wesentlich durch die Währungsrelation vom Euro zum Dollar beeinflusst werden.
Anbauplanung mit Fragezeichen
Zudem ist die Eigendynamik der globalen Getreidemärkte zu beachten, die in den kommenden Monaten vor allem von den Ernten auf der Südhalbkugel und den Anbauprognosen zur Ernte 2009 beeinflusst wird. Niedrige Getreidepreise, hohe Kosten für Betriebsmittel und Einschränkungen bei der Liquidität der Unternehmen werden sich auf die Anbauplanung der Landwirte weltweit auswirken.
Schränken die Erzeuger den Getreideanbau vor diesem Hintergrund ein, könnte dies eine nachhaltige Erholung der Getreidepreise einleiten. Ein zu starker Rückgang der Produktion würde einer ausgeglichenen Versorgungssituation allerdings entgegenstehen. Zeichnen sich im Frühjahr 2009 erneut positive Angebotsaussichten ab, dürften dagegen Schwächetendenzen die Oberhand behalten. Zünglein an der Waage wird im kommenden Jahr daher wieder das Wetter sein.
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Aktuelle Prognosen zur Welt-GetreideernteWeitere Informationen enthält der ZMP-Jahresbericht 2008/09 (ZMP)