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02.08.2010 | 04:55 | Apfelernte  

In China werden die meisten Äpfel geerntet

Hannover - Ob Elstar, Fuji oder Golden Delicious  fast überall auf der Welt werden Äpfel angebaut.

In China werden die meisten Äpfel geerntet
Die weltweit größte Ernte dürften jedoch auch in der Saison 2009/2010 die chinesischen Bauern einfahren, zitiert der Landvolk-Pressedienst eine Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums. Demnach dürften in China 32,0 Mio. Tonnen (t) der knackigen Vitaminspender vom Baum gepflückt werden, das wären rund sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Dagegen haben die europäischen Landwirte in der soeben abgelaufenen Saison 2009/2010 (Juli bis Juni) mit 12,06 Mio. t knapp vier Prozent weniger Tafeläpfel geerntet als im Vorjahr. Dennoch ist der Abstand zu den folgenden Nationen groß: Zu den weltweit größten Apfelerzeugern zählten 2009/10 auch die USA mit 4,42 Mio. t und die Türkei, wo 2,80 Mio. t Äpfel geerntet wurden. Während die Erntemenge der USA die des Vorjahres um rund ein Prozent übertraf, wuchs die türkische Apfelernte sogar um knapp acht Prozent. Wiederum mit weitem Abstand folgt Indien als weltweit fünftgrößter Erzeuger mit knapp 1,94 Mio. t.

Ihren Weg in deutsche Läden finden häufiger Apfelkisten aus Chile, Südafrika und Neuseeland. Diese gehören zwar nicht zu den weltweit größten Apfelerzeugern, setzen aber stark auf den Export ihrer Produkte. So war Chile bisher der viertgrößte Exporteur von Frischäpfeln nach China, der EU und den USA. Doch schlechte Witterungsbedingungen und das verheerende Erdbeben im Februar dieses Jahres sorgten für einen kräftigen Ernterückgang. Marktexperten rechen für Chile mit einer Apfelernte von 1,09 Mio. t, das wären gut 15 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auch in Südafrika und Neuseeland werden in der laufenden Saison weniger Apfelkisten gefüllt als im Vorjahr.

Während die Südafrikaner etwa 740.000 t und damit neun Prozent weniger Äpfel ernten sollen als 2009, könnte die neuseeländische Ernte mit 420.000 t das Vorjahresergebnis sogar um zehn Prozent unterschreiten. Als weltweit größter Importeur von Frischäpfeln gilt nach wie vor Russland mit einer Einfuhrmenge von 1,1 Mio. t, auch wenn dies die Vorjahresmenge um rund vier Prozent unterschreiten würde.

Die EU-Einfuhren von Tafeläpfeln werden auf rund 700.000 t beziffert, das sind rund zehn Prozent weniger als zur Vorjahressaison. Die Apfelerzeuger in Deutschland konnten in 2009 rund 1,07 Mio. t ihrer knackigen Vitaminbomben ernten, das waren rund 10 Prozent mehr als im schwachen Erntejahr 2008. Davon profitierten vor allem die Verbraucher, die die Äpfel etwas günstiger einkaufen konnten als im Jahr zuvor. Dementsprechend ist nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) der Absatz von Tafeläpfeln in Deutschland gestiegen.

Insgesamt landet jedoch immer weniger Frischobst im Einkaufswagen, im ersten Halbjahr kaufte jeder deutsche Haushalt mit 40,4 kg frischem Obst zwei Prozent weniger als 2008. Und das, obwohl ein kg Frischobst im Schnitt sogar vier Cent günstiger zu haben war. (LPD)
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