Im Fokus stehen Produkt- und Produktionssicherheit bei der hochintensiven Pflanzenproduktion von Gemüse, Obst, Zierpflanzen und Ziergehölzen. Die Palette der Themen reicht von der Optimierung gesundheitsförderlicher Inhaltsstoffe über die schonende Kontrolle von Schädlingen und Krankheiten bis hin zum sparsamen Umgang mit Energieressourcen. Das Julius Kühn-Institut (JKI)konnte sich mit vier Arbeitspaketen erfolgreich bewerben und erhält rund 470.000 Euro Fördergelder aus dem Gesamtvolumen von 6,1 Mill. Euro.
„Der Zuschlag für die vier sehr unterschiedlichen Fragestellungen zeigt die breit gefächerte Kompetenz des
JKI im Bereich des Gartenbaus“, freut sich der Koordinator des Julius Kühn-Instituts, Dr. Martin Hommes.
So geht es im Obstbau um die Frage, welche ausgewählten Tafelapfel- und Zierapfelklone eine Schorfresistenz enthalten. Ziel dabei ist, gezielt Kreuzungen für neue Apfelsorten vornehmen zu können, die gegen eine der wichtigsten Krankheiten, den Schorf, resistent sind. (Dr. Andreas Peil, JKI-Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst).
Schädlinge und ihre natürliche Gegenspieler in Kohlfeldern möglichst frühzeitig automatisch zu erfassen und zu erkennen, ist das Ziel eines Arbeitspaketes im Bereich
Pflanzenschutz im Gemüsebau. (Dr. Martin Hommes, JKI-Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst).
Bei Blumenkohl kann es infolge hoher Temperaturen zu verlängerten Wachstumsperioden kommen. Dies führt bei den Produzenten zu manchen Zeitpunkten zu Unter- bzw. Überproduktion. Im JKI sollen die für den Blühzeitpunkt verantwortlichen Gene sequenziert und molekulare Marker entwickelt werden, die die Züchtung von Sorten erleichtern, die bei gleich bleibendem Ertrag und Qualität eine definierte Kulturdauer besitzen. (Dr. Frank Ordon, JKI-Institut für
Resistenzforschung und Stresstoleranz).
Im Zierpflanzenbereich stehen Untersuchungen zum Vorkommen und zur Verbreitung von Phytophthora-Arten im Forschungsprojekt. Diese Krankheitserreger stellen inzwischen für viele Produzenten ein Problem dar. (Dr. Sabine Werres, JKI-Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst).
Infos zum BMBF-AgroClustEr WeGa:
WeGa (= Wertschöpfung im Gartenbau) wird in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 6,1 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Ländern Niedersachsen, Brandenburg und Bayern gefördert. Darüber hinaus sind zahlreiche Wirtschaftspartner mit einer Beteiligung von über einer Millionen Euro in das Netzwerk integriert. Ziel ist die Entwicklung eines langfristig und bundesweit agierenden Exzellenz-Clusters in der Agrar- und Ernährungsforschung. Neben innovativer Forschung berücksichtigt WeGa besonders die Förderung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Im Netzwerk unter dem WeGa-Zeichen kooperativ zusammengeschlossen haben sich Hochschulen (Leibniz Universität Hannover, Hochschule Osnabrück, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf u.a.), außeruniversitäre Forschungseinrichtungen des Bundes und der Länder (Julius Kühn-Institut, Leibniz-Institut für Agrartechnik - Potsdam, Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzen - Großbeeren,
Landwirtschaftskammer Niedersachsen) sowie zahlreiche Industriepartner. (jki/idw)