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28.09.2010 | 06:28 | Kartoffelpreis  

Kartoffeln werden knapp und teuer

Hannover - Schuld ist vor allem die Witterung:

Kartoffeln
(c) proplanta
Deutschlands Kartoffelernte fällt in diesem Jahr erheblich kleiner aus als im vergangenen Jahr. Auf nur 9,8 Mio. Tonnen (t) wird die Erntemenge in diesem Jahr geschätzt, das sind 16 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. 2009 wurden 11,7 Mio. t Kartoffeln gerodet. Eine so kleine Ernte wie in diesem Jahr hatte es zuletzt im Dürrejahr 2006 gegeben. Auch in diesem Jahr waren wieder extreme Hitze und Trockenheit im Sommer die Hauptursache für geringere Erträge und ließen nicht nur die Erntemenge kleiner ausfallen, auch die Knollen blieben oftmals kleiner als sonst.

Zudem hatten die Kartoffeln nach dem verspäteten Pflanzzeitpunkt als Folge des langen Winters sowie dem kühlen Mai einen schlechten Start. Aber auch die Anbaufläche wurde gegenüber dem vergangenen Jahr verkleinert, nachdem die große Ernte 2009 für erheblichen Druck am Markt und niedrige Erlöse gesorgt hatte. In diesem Jahr wuchsen die Kartoffeln in Deutschland noch auf 255.000 Hektar (ha), das ist gegenüber 2009 eine um drei Prozent kleinere Fläche. Besonders stark wurde dabei der Anbau von Stärkekartoffeln eingeschränkt, und zwar um 7,8 Prozent auf 72.100 ha. Der Anbau von Speisekartoffeln sank dagegen nur um ein Prozent auf 100.000 ha und der von Veredlungskartoffeln für Chips und ähnliche Produkte um 1,8 Prozent auf 82.500 ha.  

Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa fällt die Kartoffelernte kleiner aus. Für die EU schätzt die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) die „kleinste Ernte aller Zeiten“ auf 56 Mio. t. Das wären sechs Mio. t oder zehn Prozent weniger als im Vorjahr. In Russland soll die Ernte sogar um 40 Prozent geringer ausfallen. Aufgrund der europaweiten Knappheit rechnen alle Beteiligten am Kartoffelmarkt nach der Ernte mit deutlich steigenden Preisen für gute Lagerware. Davon könnten Niedersachsens Kartoffelanbauer profitieren. Zum großen Teil können sie ihre Felder beregnen und haben deshalb nicht so große Einbußen durch die Trockenheit erlitten. Vielfach wird noch eine fast normale Ernte eingebracht; die Rodungen der Spätsorten sind allerdings noch nicht weit fortgeschritten. Niedersachsen ist Deutschlands Kartoffelland Nummer eins, fast jede zweite Knolle wächst auf niedersächsischen Äckern.

Im vergangenen Jahr betrug die Anbaufläche in diesem Bundesland 114.000 ha. In Bayern als zweitgrößtem Erzeuger war die Kartoffelfläche mit knapp 53.000 ha nicht einmal halb so groß. Über nennenswerte Kartoffelflächen verfügten darüber hinaus nur noch Nordrhein-Westfalen mit 31.000 ha, Mecklenburg-Vorpommern mit 13.600 ha und Sachsen-Anhalt mit 13.100 ha. Beim Schlusslicht Saarland wuchsen Kartoffeln gerade einmal auf 100 ha. (LPD)
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