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17.09.2015 | 17:30 | Rebschutz 

Kirschessigfliege: Insektizidbehandlung in Wein erforderlich?

Freiburg - Die Fangzahlen von Kirschessigfliegen steigen vor allem außerhalb von Rebflächen und in Randlagen langsam an. Die Zahlen liegen aber deutlich unter den Werten von 2014. In gesunden Anlagen sind auch weiterhin Kirschessigfliegen nicht oder nur in geringer Anzahl zu finden.

Kirschessigfliege im Wein bekämpfen
(c) proplanta
Eier von der Kirschessigfliege konnten in dieser Woche in der überwiegenden Anzahl von Proben wieder nicht nachgewiesen werden. In den Anlagen, in denen in den vergangenen zwei Wochen einzelne Eier gefunden wurden, zeigen in der Regel keine Zunahme. Gerade der Spätburgunder ist in der überwiegenden Anzahl der Beprobungsstandorte ohne jeglichen Eibefall!. Auch auf weißen Sorten (etwa Müller-Thurgau, Weißburgunder) können keine Eier nachgewiesen werden. Ein Befallsaufbau ist also großflächig nicht zu erkennen und auch nicht mehr zu erwarten!

Die Lese hat mit großen Schritten begonnen und wird uns auch die folgenden Tage und Wochen beschäftigen. Beobachten Sie weiterhin sorgsam Ihre Anlagen. Besonderes Augenmerk sollte auf rot-färbende weiße Rebsorten, etwa Roter Muskateller, Roter Gutedel und Roter Müller-Thurgau gelegt werden. Wird in einer Anlage Befall festgestellt, sollte diese Anlage zum nächst möglichen Zeitpunkt gelesen werden. Ein Insektizideinsatz ist nicht mehr ratsam (Wartezeit!).

Aufgrund der Regenfälle in diesen Tagen tritt nun vor allem in kompakten Sorten vereinzelt Fäulnis auf, die aber nichts mit der Kirschessigfliege zu tun hat. Allerdings werden in solche „vorgeschädigten" Anlagen neben heimischen Essigfliegen auch Kirschessigfliegen gelockt.

Aufgrund der ruhigen Lage wird dieses der letzte Rebschutzaufruf in diesem Jahr sein. Die Beprobungen werden aber weitergeführt, bis die entsprechenden Anlagen gelesen sind. Auch das Fallen-Monitoring wird weitergehen.

Quelle: Staatliches Weinbauinstitut Freiburg (WBI)
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