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24.08.2022 | 02:42 | Sanddornanbau 

Komplexes Zusammenspiel hinter Sanddorn-Sterben vermutet

Ludwigslust - Nach der Hälfte eines dreijährigen Forschungsprojektes zu den Urschen des Sanddornsterbens zeichnet sich laut Schweriner Agrarministerium ein komplexes Zusammenspiel von mehreren Faktoren ab.

Sanddornanbau
Forschungsstand zum Sanddorn-Sterben: Wohl komplexes Zusammenspiel. (c) proplanta
Eine einfache Antwort sei nicht zu erwarten, teilte ein Ministeriumssprecherin am Dienstag mit. «Auf Grund der Symptomatik gehen wir von einer biotischen Ursache aus, bei der insbesondere Pilze eine Rolle spielen könnten.»

Die Forscher stünden mitten in den Untersuchungen. Beteiligt seien das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei MV, das Julius Kühn-Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau in Dossenheim (Baden-Württemberg) und die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV. Das Projekt «Erforschung der Ursachen des Sanddornsterbens und Entwicklung von Gegenmaßnahmen» läuft noch bis Ende 2023.

Aus Proben aus ganz Norddeutschland wurden bisher 1100 Pilz-Isolate gewonnen, berichtete die Sprecherin. Im Gewächshaus würden gesunde Pflanzen mit ausgewählten Pilz-Isolaten infiziert, und es werde beobachtet, ob sich die gleichen Symptome wie in den Plantagen und Wildstandorten zeigen.

Parallel finden demnach Pflanzenschutzversuche statt. Bisher sei es jedoch auch in anderen Ländern nicht gelungen, durch Pflanzenschutzmaßnahmen erkrankte Pflanzen zu heilen. Anderenorts setze man auch auf möglichst gute Anbaubedingungen und die Züchtung standortangepasster, robuster Sorten.

Wichtige Aspekte schienen zum jetzigen Stand ein gutes Unkrautmanagement und Zusatzbewässerung zu sein. Auch weitere Einflüsse wie die Schnittmaßnahmen bei der Ernte und Beschädigungen von Pflanzen durch hohen Wildverbiss spielten möglicherweise eine Rolle. «Die Versuche dauern aktuell an, so dass es für ein abschließendes Urteil zur Tragweite der jeweiligen Faktoren noch zu früh ist», erläuterte die Sprecherin.

Auch die Sanddorn-Sorten spielten offenbar eine Rolle, wobei bis jetzt keine komplett resistente Sorten für die Region gefunden worden sei. «Seit den 1980er Jahren beschränken wir uns im Anbau nur auf eine Handvoll Sorten. Zum jetzigen Stand erscheint es nach unserer Sicht sinnvoll und zielführend, sich zukünftig auch verstärkt mit der Selektion und Züchtung neuer robuster Sorten zu beschäftigen.»
dpa
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