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16.03.2016 | 00:01 | Pflanzenbau 

Landessortenversuche: Öko-Hafer erzielte mittlere bis hohe Kornerträge

Jena - Hafer zeichnet sich durch eine hohe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern aus und kann bei ausreichender Wasserversorgung auch unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus ein beachtliches Ertragsniveau erreichen.

Öko-Hafer
(c) proplanta
Für die Erzeugung von guten Qualitäten bedarf es einer gleichmäßigen Abreife, so dass höhere Lagen mit guter Wasserversorgung besonders für den Schälhaferanbau geeignet sind. Bei Schälhafer kommt es neben einem hohen Hektolitergewicht (HLG, > 52-54 kg/hl) auf die Korngrößensortierung (mind. 90 % in der Fraktion > 2,0 mm), einen niedrigen Spelzenanteil (< 26 %) und eine gute Schälbarkeit an.

Die regionale Sortenprüfung (LSV) bei Öko-Hafer erfolgt in der Länderkooperation zwischen Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen für das Anbaugebiet Löss an 3 Standorten. Dabei erzielte der Hafer insgesamt mittlere bis hohe Kornerträge. Das Mittel der Standorte und Sorten lag bei 59 dt/ha, ca. 11 % unter dem Vorjahrsniveau, wobei Sortenschwankungen von 52 dt/ha bis 63 dt/ha auftraten.

Anbauempfehlungen für die Aussaat 2016 im Anbaugebiet Löss für den ökologischen Landbau sind folgende Schäl- und Futterhafersorten:

Schälhafer: Ivory, Flocke, Max
Futterhafer: Simon, Symphony, Max

Ivory (weiß) zeigte sich in den letzten Prüfjahren auf den Löss-Standorten mit schwankenden Kornerträgen und kommt nur auf ein unterdurchschnittliches Ertragsniveau. Die Sorte kann aber nach wie vor durch eine sehr gute Qualität überzeugen und eignet sich für eine gezielte Schälhafererzeugung. Hervorzuheben sind die hohe Tausendkornmasse (TKM) und das HLG sowie eine günstige Sortierung.

Flocke (weiß) konnte in den letzten beiden Prüfjahren die mittleren Kornerträge der Vorjahre nicht bestätigen und zählt damit zu den ertragsschwächeren Sorten im Sortiment. Mehltau trat vergleichsweise stark in Erscheinung. Flocke eignet sich für die Schälhafererzeugung, insbesondere aufgrund des geringen Spelzenanteils und der guten Schälbarkeit. Die Qualität ist nur mittel ausgeprägt, insbesondere was die Kornsortierung angeht.

Max (gelb) überzeugte auf allen Standorten mit mittleren bis hohen Erträgen und einer ansprechenden Qualität. Vor allem beim HLG ist der Gelbhafer aktuell die beste Sorte im gegenwärtigen Sortiment, so dass neben einer Nutzung als Futter auch eine Vermarktung als Schälhafer in Betracht kommt. Er weist eine geringe TKM und eine höhere Neigung zu Lager und Halmknicken auf.

Simon (gelb) erzielte insgesamt mittlere bis hohe Kornerträge. Die Sorte ist im Hinblick auf die Qualität als Futterhafer einzuschätzen. Vor allem bei der Kornsortierung kann Simon nicht mit den Schälhafersorten konkurrieren. Es besteht eine stärkere Neigung zu Lager.

Symphony (weiß) präsentierte sich auf den Löss-Standorten dreijährig als ertragsstarke Hafersorte. Hervorzuheben ist die gute bis sehr gute Einstufung bei der Kornsortierung.
Ines Schwabe Hafer / TLL
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