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29.05.2008 | 14:31 | Düngemitteleinsatz 

Landwirte verringerten im Düngejahr 2006/07 den Stickstoff- und Phosphoreinsatz

Hannover - Das Wetter hat dem Düngemittelsabsatz auch im vergangenen Jahr seinen Stempel aufgedrückt. Vor allem bei Stickstoff und Phosphor haben die deutschen Landwirte im Düngejahr 2006/07 (1.7. bis 30.6.) sehr sparsam zugegriffen, zitiert der Landvolk- Pressedienst Daten des Industrieverbandes Agrar (IVA).

Landwirte verringerten im Düngejahr 2006/07 den Stickstoff- und Phosphoreinsatz
So fragten die Landwirte mit insgesamt knapp 1,6 Mio. Tonnen (t) Stickstoff knapp zehn Prozent weniger nach als im Jahr zuvor. Aufgrund der ausgeprägten Trockenheit im April hatten viele Landwirte ihre Ertragserwartungen reduzieret und ihre Stickstoffgaben entsprechend verringert.

Auch beim Einsatz von Phosphatdüngern legten sich die Landwirte erneute Zurückhaltung auf, der Absatz ging um 3,4 Prozent auf knapp 265.000 t zurück. Dies ist das niedrigste Niveau seit 1950. Dagegen hat sich der Einsatz von Kalidüngern auf niedrigem Niveau stabilisiert, ein Absatz von 443.000 t bedeutet ein leichtes Plus von vier Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.

Das Grunddüngemittel Kalk haben die Bauern ihren Böden im vergangenen Jahr sogar wieder in größeren Mengen zugeführt, der Absatz stieg um deutliche 15 Prozent auf 2,2 Millionen t. Kulturpflanzen müssen ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, um gute Erträge zu bringen, dieser Grundsatz gilt im Garten wie auf dem Acker.

Generell passen die Landwirte heute die Art und Menge des Düngers gezielt an den Bedarf der Pflanzen in Abhängigkeit vom Bodenvorrat an. Neue Verfahren ermöglichen es, die Zufuhr mineralischer Düngemittel gezielt zu steuern, um sowohl die Umwelt als auch den eigenen Geldbeutel zu schonen. So sind seit einiger Zeit schwefelhaltige Dünger besonderes gefragt, da dieser für die Pflanzen wichtige Nährstoff kaum noch aus der Atmosphäre in den Boden gelangt und daher gezielt zugeführt werden muss.

Mit den erhöhten Kalkgaben versuchen die Landwirte zudem, der Versauerung der Böden entgegen zu wirken. Zusätzlich berücksichtigen die Landwirte die Nährstoffe aus organischen Düngern wie Stallmist und Gülle bei der Bedarfsermittlung stärker als früher. Häufig ist jedoch die Witterung entscheidend. Im vergangenen Wirtschaftsjahr wurden beispielsweise die natürlichen Stickstoffvorräte im Boden durch nur wenige Frosttage und die regelmäßige Befeuchtung der Böden bis März mobilisiert, während die enorme Trockenheit im April die Ertragserwartungen stark dämpfte. Daraufhin schränkten die Landwirte die erste Stickstoffgabe im Frühjahr ein.

Schon seit einigen Jahren beobachten Experten dagegen eine Einschränkung der Phosphatgaben. Zwar sind viele Böden noch ausreichend mit Phosphor versorgt, so dass die Landwirte, auch angesichts der hohen Preise für Düngemittel, weniger Phosphatdünger nachfragten. Eine zu sparsame Düngung entspricht jedoch nicht mehr der guten fachlichen Praxis, da sie die Bodenfruchtbarkeit gefährdet. (LPD)
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