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16.09.2022 | 09:18 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Mais: Abgeknickte Fahnen oder Stängel?

Karlsruhe - Im Moment wird vielerorts Silomais geerntet. „Für Betriebe die nach Landesspezifischen Vorgaben des Integrierten Pflanzenschutz (IPSplus) wirtschaften müssen, ist nach der Ernte eine Stoppelbearbeitung zur Regulierung des Maiszünslers verpflichtend.“

Maiszünslerschaden
(c) proplanta
So die im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin K. Simon vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen. „Maiszünslerlarven wandern zum Überwintern im Maistängel nach unten,“ so die Eschinger Expertin in ihrem aktuellen Warndiensthinweisen der in diesem Zusammenhang wieder mit einigen praktischen Tipps gespickt ist.

Sind im Schlag abgeknickte Fahnen oder Stängel und Bohrgänge mit Bohrmehl zu finden, sollte der Mais möglichst tief gehäckselt werden, da sich zum Erntezeitpunkt 70 bis 80% der Larven im unteren Drittel der Maispflanze aufhalten. Nach der Ernte helfen Mulch- oder Schlegelgeräte den Entwicklungszyklus des Zünslers zu unterbrechen, indem die Stoppel- und Erntereste gründlich bis zum Wurzelballen zerkleinert werden. So stehen dem Zünsler keine intakten Pflanzenreste für die Weiterentwicklung zur Verfügung.

Danach ist es sinnvoll die zerkleinerten Erntereste für eine bessere Verrottung flach einzuarbeiten oder, wo es möglich ist, zu pflügen. Diese ackerbauliche Maßnahme ist nur sinnvoll, wenn sie in Befallsgebieten flächendeckend durchgeführt wird. Die schnellere Verrottung der Maisstoppeln reduziert zudem die Befallsgefahr durch Ährenfusarium im nachfolgenden Winterweizen.

Eine effektive und bewährte Maßnahme um die Vermehrung des Maiswurzelbohrers zu stoppen, ist der Fruchtwechsel auf der Fläche, da im Folgejahr die schlüpfenden Larven für ihre weitere Entwicklung im Boden auf frische Maiswurzeln angewiesen sind. Deswegen wird dringend empfohlen, spätestens nach zwei Jahren Maisanbau auf der Fläche einen Fruchtwechsel durchzuführen. Eine Pflichtmaßnahme nach IPSplus ist die maximale Anbaukonzentration von Mais ≤67% in der Fruchtfolge.

(Informationen des Schwarzwald-Baar-Kreis vom 14.09.2022)
LTZ Augustenberg
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