Massive Ertragsverluste waren nach Informationen der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter anderem auf das Verbot von Pflanzenschutzmitteln zurückzuführen.
Hielten sich bis 2008 die Verluste im Mais durch Drahtwürmer in Grenzen, stieg der Anteil betroffener Flächen drastisch an, nachdem der Einsatz sogenannter Insektizidbeizen untersagt worden war. Der Pflanzenschutzdienst ermittelte für 2009 rund 34.500 Hektar drahtwurmgeschädigte Flächen, das sind sieben Prozent des gesamten niedersächsischen Maisanbaues. In extremen Fällen mussten die Bestände umgepflügt werden.
Maiszünsler und
Maiswurzelbohrer spielen dagegen bisher keine große Rolle, sie bewegen sich aber weiter in Richtung Norden. Der ursprünglich in Südeuropa beheimatete Zünsler wurde bereits 2006 in Südniedersachsen entdeckt. Das Befallsgebiet beschränkt sich zurzeit auf den Süden und Osten Niedersachsen. Die intensiven Maisanbaugebiete im Nordwesten des Landes sind bisher nicht betroffen. Im Nachbarland Nordrhein-Westfalen hat sich der Schädling bis südöstlich von Münster ausgebreitet.
Günstige Witterungsbedingungen können seine Verbreitung in den nächsten Jahren weiter forcieren. Um das so lange wie möglich zu verhindern, appelliert die Kammer an die Landwirte, die auf dem Feld zurückgelassenen Reste der
Maisernte intensiv zu zerkleinern und anschließend unterzupflügen. Das kann die Schädlingsdichte im nächsten Jahr deutlich verringern, denn die Larven überwintern in größeren, unbeschädigten Stängelresten.
Der weltweit wichtigste Schädling im Mais, der Westliche Maiswurzelbohrer, wurde im Norden bisher nicht gefunden. Sein Ausbreitungsgebiet in Europa hat sich inzwischen über Ungarn, Polen, Tschechien, Italien, Österreich bis nach Bayern und Baden-Württemberg ausgeweitet. (LWK/NS)