Vor allem für die Betriebe mit Klimafolie auf den Feldern, die das Edelgemüse früher aus der Erde treibt, sei die Welt bis Pfingsten (15./16. Mai) ganz in Ordnung gewesen, berichtete der Landesbauernverband am Donnerstag.
«Es war allerdings zu lange kalt und regnerisch, so dass wir bis zu den Feiertagen noch nicht mit großen Mengen am Markt waren», sagte der Chef der Vereinigung der Spargelanbauer, Fred Eickhorst. Nach Pfingsten habe die plötzliche Wärme die Erntemenge verdoppelt - und die Preise seien abgesackt.
Eickhorst kritisierte die Discounter. Als sich die Spargelmengen zum Saisonende wieder reduzierten, seien
Aldi,
Lidl und Co. nicht bereit gewesen, die Preise wieder anzuheben. «Einige Vermarkter sind dann ausgestiegen und haben ihre Ware lieber an Supermärkte oder die Gastronomie verkauft, dann sind die Discounter auch mal leer ausgegangen.»
Die Marktmacht sei jedoch so groß, dass die Bauern nicht langfristig auf diese Handelsbeziehung verzichten könnten. Das gelte ähnlich für die Milch- und Erdbeerbauern. In der Regel fein raus gewesen seien dagegen die Direktvermarkter, die den Vertrieb des Spargels etwa im eigenen Hofladen, an Wochenmarkt-Ständen oder in der örtlichen Gastronomie selbst in die Hand nehmen. Sie hätten «einen deutlichen Vorteil» gehabt mit bis zum Saisonende stabilen Preisen.
Aus Niedersachsen stammt jede fünfte inländische Spargelstange.