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13.10.2009 | 03:07 | Maisanbau 

Minister warnt vor sorglosem Umgang mit Fruchtfolgen

Dresden - Sachsens Landwirtschaftsminister Frank Kupfer hat vor einem sorglosen Umgang mit Fruchtfolgen gewarnt.

Minister warnt vor sorglosem Umgang mit Fruchtfolgen
„Besonders beim dauerhaften Anbau von Mais besteht die Gefahr, dass sich der Maiswurzelbohrer ausbreitet und die Ernte verdirbt“. Reine Monokultur, also der dauerhafte Anbau von Mais über mehrere Jahre, sei zwar nur auf einem Prozent der Maisanbaufläche in Sachsen festzustellen. Eine Zunahme gäbe es jedoch bei der sogenannten Selbstfolge, also dem Anbau von Mais auf Flächen, auf denen unmittelbar zuvor schon Mais angebaut worden sei. Der Anteil dieser Flächen sei von sieben Prozent im Jahr 2006 auf zwölf Prozent in diesem Jahr gestiegen.

Natürlich müssten sich Landwirte auch auf den Markt einstellen, so der Minister weiter: „Bei allem Verständnis aber für den Anbau von Fruchtarten, die sich gut verkaufen oder verwerten lassen: wer aus ökonomischen Gründen durch Selbstfolge ein hohes Risiko eingeht, kann vielleicht bald gar nichts mehr verkaufen, weil Schädlinge wie der Maiswurzelbohrer die Ernte zunichte machen. Ich möchte, dass uns die bitteren Erfahrungen der Landwirte in anderen Ländern erspart bleiben“. Unter dem speziellen Maisschädling leiden andere EU-Länder wie Ungarn oder Italien. In Ungarn ist der Anbau von Mais in Selbstfolge oder gar Monokultur bereits verboten.

Zur guten fachlichen Praxis gehört, dass eine den einzelnen Feldfrüchten zuträgliche Fruchtfolge eingehalten wird. Auf diese Weise kann der Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen wirksam begegnet werden. Der Anbau von Mais in Europa ist seit Anfang der 90iger Jahre durch die Einschleppung des Westlichen Maiswurzelbohrers aus Amerika ernsthaft gefährdet. Der nur fünf Millimeter große Käfer ist in der EU als Quarantäneschadorganismus eingestuft. Sein Auftreten und seine Verbreitung sind zu verhindern bzw. einzuschränken. Durch die EU wurde den Mitgliedstaaten ein umfängliches Maßnahmepaket zur Bekämpfung des Schadorganismus auferlegt. Eine der wesentlichsten Bekämpfungsmaßnahmen darunter ist die Einhaltung einer dreijährigen Fruchtfolge. Diese Art der Bekämpfung ist nicht nur wirksam, sondern auch preiswert und umweltfreundlich. Zugelassene Pflanzenschutzmittel für eine chemische Bekämpfung des Maiswurzelbohrers stehen dagegen in Deutschland bisher nicht zur Verfügung.

In Sachsen wurde 2009 auf rund 80.000 Hektar Mais angebaut. Das entspricht einem Anteil von etwa elf Prozent der gesamten Ackerfläche. (PD)
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