Das Gentechnik-Unternehmen
Monsanto legte der Bundesregierung den geforderten Bericht über mögliche Umweltrisiken vor. «Wir hoffen, dass wir den Erfordernissen in vollem Umfang entsprochen haben», sagte Monsanto-Sprecher Andreas Thierfelder am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Berlin.
Aigner will möglichst noch vor Beginn der Aussaat Mitte April über ein
Anbauverbot der Genmais-Sorte
MON 810 entscheiden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (
BUND) geht nicht davon aus, dass der Bericht zu einem Verbot führen wird. «Dazu waren die Auflagen für den Bericht zu dürftig», sagte Gentechnikexpertin Heike Moldenhauer. Die FDP-Bundestagsfraktion warnte vor «Hetze» gegen Biotechnologie. Die Abgeordnete Christel Happach-Kasan verwies auf eine Studie der Technischen Universität München, nach der die Fütterung von Kühen mit Gen-Mais die Milch nicht verändert habe.
Der Genmais MON 810 trägt ein künstliches Gen in sich, das ein Gift gegen den Schädling
Maiszünsler - einen Schmetterling - produziert. Umweltverbände befürchten negative Folgen für Pflanzen und Tiere. Auch das Bundesamt für Naturschutz hält eine Beeinträchtigung der Umwelt durch genveränderte Pflanzen für denkbar. MON 810 ist seit 1998 die einzige Gentechnik-Pflanze, die in Europa kommerziell angebaut werden darf. Thierfelder sagte: «Wissenschaftler haben keine potenziellen Risiken bei der Zulassung erkannt.»
Der Bericht, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL) prüft, ist europarechtlich derzeit noch nicht zwingend. Das BVL hatte ihn aber 2007 wegen bestehender Bedenken zur Auflage gemacht.
Aigner fordert auf EU-Ebene, dass künftig Regionen über den Anbau entscheiden können. Der Widerstand gegen Genmais ist vor allem in Bayern groß. (dpa)