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25.11.2023 | 11:18 | Verzögerungen auf den Feldern 

NRW: Nässe erschwert Getreideaussaat und Zuckerrübenernte

Münster/Bonn - Die ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen führen zu Verzögerungen bei der Getreideaussaat und der Zuckerrübenernte in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen.

Regenfälle NRW
Nur an wenigen Tagen gab es in den vergangenen Wochen eine Regenpause. Das hat negative Folgen für die Landwirtschaft. Mit Blick auf das kommende Jahr gibt es aber einen positiven Effekt. (c) proplanta
«Gerade auf schweren Böden konnte die Getreideaussaat teils noch nicht stattfinden», sagte Thomas Forstreuter, Hauptgeschäftsführer des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, der Nachrichtenagentur dpa. Die Folgen für bereits ausgesäte Flächen seien schwer abzuschätzen.

«Absehbar ist jedoch, dass es auch hier zu Nachsaaten kommen wird», erklärte er. Ackerflächen, die von länger anhaltender Staunässe betroffen seien, müssten sogar komplett neu eingesät werden. Die Zuckerrübenernte sei wegen der Nässe schwieriger geworden.

Auch im Rheinland gibt es Verzögerungen auf den Feldern durch Nässe. «Der verregnete Herbst hat vor allem die Aussaat von Wintergetreide verzögert», sagte Bernd Lüttgens, Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes, der dpa. In der Regel sei eine späte Aussaat im Rheinland aber bis Anfang Dezember möglich. Daher seien noch keine Auswirkungen auf die Ernte 2024 erkennbar.

Wie die NRW-Landwirtschaftskammer erklärt, ist der Stand der Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln regional unterschiedlich. Aktuell sei mehr als die Hälfte der Zuckerrüben im Rheinland gerodet, sagte Sprecher Jan-Malte Wichern. Die Ernte gestalte sich allerdings schwierig, weil die Maschinen einsinken oder sich festfahren könnten. Außerdem bestehe die Gefahr, dass der Boden dabei verdichtet werde.

Die Erträge bei Zuckerrüben sind laut Landwirtschaftskammer durch Regen außerordentlich hoch. Da aber die Zuckergehalte niedrig seien, laufe es in der Summe auf eine durchschnittliche Zuckerernte hinaus.

Bei Kartoffeln sei die Ernte bis auf letzte Restflächen mit großen Mühen abgeschlossen, sagte der Sprecher. Die Nässe könne dazu geführt haben, dass die Qualität der Ernte im Einzelfall gelitten habe.

Die Landwirtschaftskammer hatte jüngst darauf hingewiesen, dass der viele Regen auch Böden gut tue. Die vorwiegend leichten, sandigen Böden im Norden des Landes seien bereits Mitte November weitgehend mit Wasser gesättigt gewesen. In den Börderegionen füllten sich nach trockenen Jahren die Wasserspeicher der Lössböden auch in tieferen Bodenschichten wieder auf. Bei üblichen Winterniederschlägen stehe einem guten Start in die Vegetationsperiode 2024 nichts im Wege.
dpa/lnw
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