Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

26.09.2023 | 13:27 | Nutzhanfanbau 2023 

Nutzhanf-Anbaufläche in Nordrhein-Westfalen deutlich gesunken

Bonn - Die Anbaufläche für Nutzhanf ist in Nordrhein-Westfalen 2023 deutlich gesunken.

Nutzhanfanbau 2023 NRW
(c) proplanta
Insgesamt wurden in diesem Jahr im bevölkerungsreichsten Bundesland von 38 Betrieben noch 273 Hektar Ackerland mit Nutzhanf bestellt, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am Montag in Bonn berichtete. Damit war die Anbaufläche um 18 Prozent geringer als im Vorjahr. Die Zahl der Betriebe, die Nutzhanf anbauten, ging sogar um mehr als 38 Prozent zurück.

Damit schrumpfte der Nutzhanfanbau in NRW noch stärker als in Deutschland insgesamt. Bundesweit wurden in diesem Jahr von 643 Betrieben noch 5834 Hektar Ackerland mit Nutzhanf bestellt. Damit schrumpfte die Anbaufläche um 16 Prozent und die Zahl der Betriebe um 28 Prozent. Es war der erste Rückgang der Anbaufläche seit 2013. 

Seit 1996 dürfen zugelassene Nutzhanfsorten wieder angebaut werden, allerdings nur von landwirtschaftlichen Betrieben und auch nur dann, wenn der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC), dem in den Blüten enthaltenen psychoaktiven Wirkstoff, nicht über 0,3 Prozent liegt. Nutzhanf wird vor allem zur Gewinnung von Hanffasern angebaut. Die größten Anbauflächen liegen laut BLE in Brandenburg, Niedersachsen und Bayern. NRW lag im bundesweiten Ranking in diesem Jahr auf Platz sechs.

Jeder Betrieb, der Nutzhanf anbaut, muss diesen bei der BLE und bei dem zuständigen Bundesland anmelden. Darüber hinaus müssen die Betriebe den Beginn der Blüte an die BLE melden. Deren Prüfdienst nimmt anschließend Proben, um den THC-Gehalt zu bestimmen. Mit der Ernte des Nutzhanfs darf wiederum erst begonnen werden, wenn die BLE diese freigibt.

Franz-Peter Schollen vom Nutzhanf-Netzwerk führte den Rückgang unter anderem darauf zurück, dass im vergangenen Jahr die Frühjahrstrockenheit in vielen Regionen zu spürbaren Ernteeinbußen geführt habe. Dies habe möglicherweise einige Landwirte abgeschreckt, weiter Hanf anzubauen, sagte er der dpa. Außerdem habe die Branche darunter gelitten, dass die Nachfrage nach Bio-Produkten aufgrund der Inflation zurückgegangen sei. Doch zeigte sich Schollen optimistisch, dass Nachfrage und Anbau in Zukunft wieder steigen.
dpa/lnw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 Drohen bereits wieder erste Cannabis-Verbote in Bayern?

 Bald gibt's legales Gras aus dem Gewächshaus

 Cannabis-Debatte noch nicht beendet

 Mediziner fordern Überarbeitung der Cannabis-Freigabe

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken