Ab Mai wird in der Weinbauregion ein sogenannter Hagelflieger im Einsatz sein, wie der Geschäftsführer des Weinbauverbands Pfalz, Dirk Gerling, am Dienstag sagte. Dabei handelt es sich um ein Flugzeug, von dem aus der Wirkstoff Silberjodid in Gewitterwolken gesprüht wird. Das soll die Hagelkörner kleiner machen oder sogar ganz auflösen, berichtete Gerling anlässlich des Pfälzischen Weinbautages in Neustadt.
«Einen 100-prozentigen Schutz vor
Hagelschäden gibt es nicht, aber wir wollen das vermeiden, was in unserer Macht liegt», sagte Gerling. Die
Winzer arbeiten dazu mit einer Wetterstation in Karlsruhe zusammen, die die Piloten des Hagelfliegers alarmiert und anleitet. In Österreich seien die Flugzeuge seit mehr als 30 Jahren im Einsatz, laut Gerling mit sehr gutem Erfolg.
2010 hatte ein Hagelschauer in der Region laut Gerling bis zu 50 Millionen Euro Schaden allein im Weinbau angerichtet. Der Einsatz des Hagelfliegers koste pro Jahr zwischen 60.000 und 70.000 Euro, vorerst sei eine zweijährige Pilotphase vorgesehen, in der das Projekt auch wissenschaftlich begleitet werden soll.
Zur Finanzierung wurde ein Verein gegründet, der derzeit rund 170 Mitglieder hat, darunter Winzer und Gemüsebauern. Nun sollen auch Autofirmen und andere Unternehmen auf eine Mitgliedschaft angesprochen werden. (dpa/lrs)