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07.07.2012 | 11:12 | Pestizide 

Pflanzenschutzmittel müssen höheren Ansprüchen gerecht werden

Offenburg - Die in der Landwirtschaft eingesetzten Pflanzenschutzmittel werden in Zukunft noch höheren Ansprüchen genügen müssen.

Pflanzenschutzmittel
(c) proplanta
Dies ist ein Fazit der Pflanzenschutztagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK), welche gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) organisiert wurde und in dieser Woche in Offenburg stattfand.

Rund 75 Experten aus Industrie, Beratung und Wissenschaft, aber auch praktische Landwirte diskutierten aktuelle Fragestellungen zum Unkrautspektrum, zu Blattpathogenen und Fusariosen in Deutschland.

Als wichtigste Unkräuter im Mais nannte Klaus Gehring von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft den Gänsefuß und die Hühnerhirse, wobei sich die Unkrautzusammensetzung in den Maisbeständen weiter verändert. Demnach breiten sich einstige Nischenunkräuter wie z. B. Storchschnabel immer weiter aus.

Die Bekämpfung dieser Unkräuter und die reduzierte Verfügbarkeit von neuen Wirkstoffklassen auch vor dem Hintergrund der mangelnden öffentlichen Akzeptanz des chemischen Pflanzenschutzes stellen die Landwirte in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen.

Ein weiteres Problem ist der durch den Klimawandel verstärkte Zuzug sogenannter Neophyten wie z. B. Erdmandelgras (Cyperus esculentus) aus den wärmeren Regionen der Welt, welche durch die veränderten Umweltbedingungen in Deutschland nun auch hierzulande optimale Wachstumsbedingungen vorfinden.

Dr. Josef Kuhlmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Hermann Hanhart von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellten ihre aktuellen Versuchsergebnisse zum Fungizideinsatz in Mais dar.

Die momentan noch lückenhafte Datenbasis zu Wirkungsweise und Wirkungsgrad von Fungiziden im Mais und die anschließende Diskussion machten deutlich, dass hier weiterer Forschungsbedarf besteht.

Der jahresspezifische Einfluss der Witterung und der zum Applikationszeitraum kaum absehbare tatsächliche Befall mit Blattpathogenen stellen weitere Schwierigkeiten für eine zielgerichtete Anwendung dar.

Große Erwartungen werden deshalb an die Pflanzenzüchtung gestellt, entsprechend resistente Sorten für den Anbau zu entwickeln.

Beide Referenten wiesen darauf hin, dass im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes zudem besonderer Wert auf die Boden- und Stoppelbearbeitung sowie auf eine dem Standort angepasste Sortenwahl gelegt werden sollte. (dmk)
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