Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

29.07.2016 | 11:45 | Ernte 2016 

Rapsernte M-V: Nur 30 dt/ha Ertrag erwartet

Neubrandenburg - Die Rapsernte ist bereits in vollem Gang und gibt den Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern wenig Anlass zur Freude: Der Bauernverband erwartet einen Ertrag von unter 30 dt/ha.

Rapsernte M-V 2016
Der Bauernverband rechnet mit 30 % weniger Ertrag als im Vorjahr. Angesichts der Schäden beim Raps fordert der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern, die Rapsbeize für die Aussaat im Herbst wieder zuzulassen. (c) proplanta
Das sind mindestens 30 % weniger als im Vorjahr. Zurzeit ist im Land eine Anbaufläche von 234.500 ha vorhanden. Bei einer geschätzten Erntemenge von ca. 630.000 t müssen die Bauern im Bundesland einen Einnahmeverlust von etwa 100 Mio € (bei Annahme des letztjährigen durchschnittlichen Ertrages in Höhe von 40 dt/ha) hinnehmen. Im Vegetationsjahr 2013/2014 lag die Rapsfläche bei 244.300 ha und brachte einen deutlich höheren Ertrag von durchschnittlich 44,6 dt/ha bei einer Erntemenge von ca. 1.090.000 t. In diesem Jahr war Rapsbeize noch zugelassen.

Das aktuelle Vegetationsjahr ist schwierig für den Raps: Neben Schädlingsbefall durch Kohlfliege und Rapserdfloh im Herbst führten Kahlfröste im Januar zu Auswinterungen. Dazu kamen pilzliche Krankheiten und Schädlinge wie Kohlschotenrüssler und Kohlschotenmücke im Frühjahr. Durch das Anwendungsverbot neonicotinoider Wirkstoffen gingen die Rapspflanzen nach Kohlfliegen- und Erdflohbefall geschwächt in den Winter und bringen nun deutlich weniger Erträge.

Der Bauernverbandspräsident Detlef Kurreck fordert deshalb mit Nachdruck: „Bei der Bekämpfung der Kohlfliege im Herbst gibt es im Raps keine Alternativen. Das Anwendungsverbot für die neonicotinoide Rapsbeize in der EU muss schnellstens aufgehoben werden.“ Untermauert wird die Forderung des Verbandes mit den Ergebnissen eines Großflächenversuches in Mecklenburg-Vorpommern: Im Jahr 2014/15 konnten keine negativen Auswirkungen einer neonicotinoiden Saatgutbehandlung beim Raps auf Bienen festgestellt werden. Gegenwärtig prüft die European Food Safety Authority (EFSA) die Verwendung von Neonicotinoiden. Anfang 2017 sollen dann erste Ergebnisse vorgelegt werden. Das bedeutet für die Landwirte, dass auch für die Aussaat 2016 – diese beginnt in wenigen Tagen - diese Mittel nicht zur Verfügung stehen werden. Damit ist das Risiko von Ertragsausfällen auch für das kommende Jahr sehr hoch.
BV-MV
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Globale Rapsproduktion auf hohem Niveau stabil

 Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

 Getreide- und Rapsernte 2024: DRV erwartet kleinere Mengen

 EU importiert deutlich weniger Rapssaat

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken