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09.09.2020 | 09:00 | Rapsmarkt 

Rapsölexporte wieder gestiegen

Berlin - Nachdem der Export von deutschem Rapsöl seit dem Spitzenjahr 2016/17 schrumpfte, ist 2019/20 eine Trendwende erkennbar. Vor allem die Niederlande nahmen mehr auf, aber auch die Nachfrage aus Dänemark und Belgien zog an.

Rapsölexporte
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(c) UFOP
Die deutschen Rapsölexporte sind im Wirtschaftsjahr 2019/20 wieder gestiegen, nachdem sie zuvor zwei Jahre in Folge deutlich zurückgegangen waren. Das Spitzenniveau des Wirtschaftsjahres 2016/17, als über 1,2 Mio. t Rapsöl ausgeführt wurden, wurde zwar noch nicht wieder erreicht; doch 935.000 t entsprechen immerhin einem Anstieg von 8,6 % zum Vorjahr.

Mit Abstand größter Empfänger für Rapsöl waren 2019/20 die Niederlande, die als zentrale Drehscheibe für viele Agrarrohstoffe fungieren. Danach folgten Belgien, Dänemark, Frankreich und Norwegen als wichtigste Zielländer für deutsches Rapsöl. Belgien hat rund 95.000 t aus Deutschland gekauft (+ 11 %), Dänemark 60.700 t (+21 %). Nach Frankreich wurde weniger geliefert, mit einer Abnahmemenge von 49.300 t (-12 %) blieb das Nachbarland aber wichtiger Absatzmarkt für Deutschland. Norwegen nahm deutlich mehr, Polen hingegen deutlich weniger auf als im Vorjahr. Die schwindenden Rapsölexporte der Jahre 2017 bis 2019 werden häufig mit einer knapperen Rohstoffversorgung, einer geringeren Rapsverarbeitung und dem folglich geringeren Rapsölausstoß in Verbindung gebracht. Doch wenn es danach ginge, hätten die Ausfuhren 2019/20 noch weiter zurückgehen müssen – was sie aber nicht taten.

Als Begründung verweist die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) auf die Bedeutung der heimischen Biodieselindustrie als wichtigsten Abnehmer von Rapsöl. Dieser Sektor, dessen Produktionskapazitäten nicht ausgelastet sind, sei das Fundament der Rapssaatverarbeitung von jährlich mehr als 9 Mio. t.

Die UFOP stellt fest, dass die nachhaltig zertifizierten Rapsöl-Exportmengen auch in Deutschland zur Dekarbonisierung fossiler Kraftstoffe und damit zur Erfüllung der Treibhausgas-Minderungsverpflichtung im Verkehrssektor eingesetzt werden könnten. Allerdings nur dann, wenn die Minderungsverpflichtung entsprechend angehoben würde. Die UFOP fordert eine sachgerechte Anhebung der Treibhausgas-Minderungsverpflichtung, anstatt dieses Potenzial zu „exportieren“.

Die Bundesregierung sei gefordert, bei der nationalen Umsetzung der Neufassung der Erneuerbaren Energien-Richtlinie (RED II) die wiederholt von der Agrar- und Biokraftstoffwirtschaft geforderte schrittweise Erhöhung der Treibhausgas-Minderungsverpflichtung umzusetzen.
UFOP
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