Vor allem im Spätsommer lagert die Rübe Zucker ein, dazu braucht sie viel Sonne. (c) proplanta
Mittlerweile sind in Niedersachsen in einigen Regionen schon 20 Prozent der Flächen bestellt, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Viele Landwirte sind aber noch vorsichtig und Regen und Kälte am Wochenende verzögerten die Aussaat. Im mehrjährigen Vergleich ist das nicht ungewöhnlich. Im vergangenen Jahr hat die Aussaat zwei Wochen früher begonnen, 2013 zwei Wochen später.
Die Zuckerrübe ist eine anspruchsvolle Frucht und die Witterung von entscheidender Bedeutung. Tagestemperaturen von mindestens zehn Grad und acht Grad Bodentemperaturen sorgen für ein gesundes Auflaufen. Später Frost kann den zarten Keimlingen gefährlich werden, dann muss gegebenenfalls nachgedrillt werden und das kostet Zeit und Geld. Zur Aussaat erwartet die Rübenpille ein trockenes und feinkrümeliges Saatbett, das ihr direkt vor der Aussaat bereitet wird. Während ihres gesamten Wachstums sollte ausreichend Wasser verfügbar sein, denn vor allem die empfindlichen Jungpflanzen vertrocknen schnell. Bis sich das Blätterdach der Rüben über dem Ackerboden schließt, bietet sich zwischen den Pflanzen reichlich Platz und beste Bedingungen für zahlreiche Unkräuter, die teilweise per Hand entfernt werden.
Für Mäuse sind die zarten Rübenpillen ein Leckerbissen und die Landwirte tun in einem Mäusejahr wie diesem alles dafür, die Schadnager von ihren Feldern fernzuhalten. Dazu holen sie sich Unterstützung aus der Luft und stellen Landeplätze für Greifvögel auf. Auch eine Ablenkungsfütterung am Feldrand mit Leckereien wie gerösteter Gerste mit Nuss-Nougat-Creme, Weizen, Kakaopulver oder Speiseöl lockt die Mäuse vom Feld. Besonders auf Mulchsaatflächen siedeln sich in diesem Jahr unzählige Mäuse an.
Im Herbst macht sich der große Aufwand bezahlt, wenn das Wetter während der Vegetationsperiode mitspielt. Vor allem im Spätsommer lagert die Rübe Zucker ein, dazu braucht sie viel Sonne. Die Zuckerrübe belohnt ihren Anbauer dann mit bis zu 20 Prozent Zucker und einem Ertrag von durchschnittlich 14 t Zucker je Hektar. Niedersachsenweit wird auf etwa 100.000 Hektar Zuckerrüben angebaut. Die Hauptanbaugebiete liegen im Südosten, im Einzugsbereich der Zuckerfabriken Clauen, Nordstemmen, Schladen und Uelzen. (LPD)