Nach Angaben des bundesweit zweitgrößten Zuckerproduzenten, der Braunschweiger
Nordzucker AG, dürften die Erträge in diesem Jahr höher ausfallen als erwartet. Ein feuchter Sommer und sonniger Herbst sorgten für eine gute Ernte, sagte eine Konzernsprecherin am Freitag. Insgesamt bauten die norddeutschen Landwirte auf etwa 127.000 Hektar Rüben an. Bis Mitte Januar sollen rund 8 Millionen Tonnen Rüben verarbeitet sein - davon 1,3 Millionen zum Öko-Kraftstoff Bioethanol.
Die durchschnittliche Erntemenge von 61 Tonnen Rüben pro Hektar ist nach Darstellung von Nordzucker ähnlich groß wie in der Saison 2007/2008. Der Zuckergehalt liege mit einem Plus von mehr als 18 Prozent jedoch deutlich über dem Vorjahresniveau. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte die Nordzucker AG konzernweit knapp zwei Millionen Tonnen Zucker erzeugt, mehr als die Hälfte davon in Deutschland. Das Unternehmen erzielte mit seinen rund 2.900 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 1,3 Milliarden Euro.
Seit der Neufassung der EU-Zuckermarktordnung im November 2005, die unter anderem Exportbeschränkungen vorschreibt, steckt die Branche in einer Umbruchphase. Für das Geschäftsjahr 2008/09 erwartet Nordzucker einen leichten Umsatzrückgang. Verantwortlich dafür sei die gesetzlich geforderte Quotenrückgabe und die damit verbundene geringere Zuckerproduktion. Nach den Worten der Sprecherin verbraucht jeder Deutsche pro Jahr etwa 33 Kilo Zucker. (dpa)