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26.08.2012 | 10:01 | Getreidemarkt 

Russland sieht trotz kleinerer Getreideernte keinen Exportstopp vor

Moskau - Obwohl Russlands Getreideernte voraussichtlich deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen wird, hat sich Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow am Donnerstag entschieden gegen Ausfuhrbeschränkungen ausgesprochen.

Getreideausfuhren Russland
(c) proplanta
Nach seiner Vorhersage wird die diesjährigeErnte nur 75 Mio. t Getreide bringen, nach 94,2 Mio. t in der Vorsaison. Die letzte Prognose des Ministeriums belief sich noch auf 75 Mio. t bis 80 Mio. t.

Wegen bedeutender Ertragsausfälle sei diese Größenordnung nun aber nicht mehr realistisch, so Fjodorow. Ursprünglich war das Agrarressort von einer Produktion auf Vorjahresniveau ausgegangen.

Trotz der erneuten Abwärtskorrektur erwartet der Minister keine alarmierenden Entwicklungen am heimischen Getreidemarkt. Er bezifferte den Binnenbedarf auf insgesamt rund 70 Mio. t, die im Interventionsfonds angelegte Reserve auf fast 5 Mio. t und die Bestände zu Beginn des laufenden Wirtschaftsjahres auf 17 Mio. t.

Eine staatliche Beschränkung der Getreideausfuhren sei auf keinen Fall vorgesehen, betonte Fjodorow. Derartige Einflussnahmen von Regierungen auf den Weltmarkt würden die Verbraucherpreise erhöhen und sollten auf alle Vor- und Nachteile geprüft werden.

Im Wirtschaftsjahr 2010/11 hatte Moskau einen mehrmonatigen Getreideexportstopp verhängt, umangesichts dürrebedingt deutlicher Ernteverluste die Versorgung auf dem heimischen Markt sicherzustellen. Im Zuge dieser Maßnahme verringerte das Land damals seine Getreideausfuhren um fast 18 Mio. t oder 80 % im Vergleich zum Vorjahr auf nur noch rund 4 Mio. t. In der Folge zogen die internationalen Getreidepreise kräftig an. (AgE)
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