Auch das Weingut Schloss Proschwitz (Landkreis Meißen), das als einziges im Freistaat auf 0,8 Hektar Rebfläche noch Traminer-Trauben hatte hängen lassen, habe sich gegen den
Eiswein entschieden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Weinbauverbandes Sachsen, Christoph Reiner, am Freitag.
Bereits in der vergangenen Woche seien die Beeren von den Rebstöcken geholt worden. Sie sollen nun als Beerenauslese den Weg in die Flasche finden.
«Das Wetter war in diesem Jahr unbeständig und ungünstig», sagte Reiner, der auch Qualitätsmanager auf Schloss Proschwitz ist. Bei dem Zustand der Trauben hätte sich die
Eisweinlese nicht gelohnt. Eiswein sei immer ein wenig wie «russisch Roulette».
Für Eiswein werden Trauben von allerbester Qualität in gefrorenem Zustand gekeltert, die im Herbst hängen gelassen wurden. Da sie durch den Frost Flüssigkeit verlieren, gewinnen die
Winzer einen sehr konzentrierten Saft mit hohem Zuckergehalt und intensiven Aromen. Eiswein-geeignet sind vor allem die später reif werdenden Sorten wie
Riesling, Traminer und Weißburgunder.