«Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Lage für die landwirtschaftlichen
Betriebe in großen Teilen des Landes schwierig bis dramatisch», erklärten der
Landesbauernverband und das
Agrarministerium am Donnerstag nach Beratungen in Dresden.
Dennoch müsse die Ernte abgewartet werden, um die Ausfälle seriös beziffern zu können, so Agrarminister Thomas Schmidt (CDU). Er werde der Aufforderung des Bundeslandwirtschaftsministeriums schnellstmöglich folgen und die sächsischen Zahlen melden. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (
CDU) hatte Hilfe für Ackerbauern zugesichert, sobald eine konkrete
Erntebilanz vorliegt.
Den Angaben zufolge wird in Sachsen auf einer Fläche von 379.144 Hektar Getreide angebaut. Bei Winterweizen mit einer Anbaufläche von 192.300 Hektar liegt der Ernteverlust zum Vorjahr bei 30 Prozent, im Extremfall bei 75 Prozent. Bei
Wintergerste mit einer Anbaufläche von 89.600 Hektar sind 40 bis 70 Prozent
Ernteausfälle zu beklagen.
Die wichtigste Futterkultur ist Silomais. Die Bestände haben das Wachstum fast eingestellt, der Kolbenansatz ist nur gering. Auch hier werden massive Verluste erwartet, damit fehlt die Futtergrundlage für die Tiere, wie Verband und Ministerium weiter mitteilten.
Auch die Herbstbestellung bereitet den
Bauern Sorgen, da die zum Keimen des Saatgutes notwendige Feuchtigkeit im Boden fehlt. Raps muss in den nächsten Wochen in den Boden, benötigt aber Niederschläge zum Keimen.