Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

17.12.2012 | 15:03 | Salatanbau 

Salat ohne Herbizide von Unkräutern befreien

Wädenswill - Bei verschiedenen Salaten und Kräutern wie Rucola, Asia Green, Baby Leaf und Blattspinat sind die Qualitätsanforderungen der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten hoch.

Salatanbau
(c) proplanta
So werden Unkräuter im Salat nicht toleriert. Dies stellt die Gemüseproduzenten vor grosse Herausforderungen, da meistens sowohl Herbizide als auch mechanische Unkrautbekämpfungsmethoden fehlen. Deshalb ist viel teure Handarbeit nötig. Auf der Suche nach einer Lösung haben Agroscope-Experten den Combimixer getestet. Das Gerät ermöglicht mittels Dampf, Kräuter und Salate unkrautfrei anzubauen – ohne Einsatz von Herbiziden oder teurer Handarbeit.

Dampf tötet Unkrautsamen ab. Doch die Bodendämpfung, wie sie im Gewächshausanbau zur Anwendung kommt, ist mit hohen Energiekosten verbunden und deshalb für den Freilandanbau zu teuer. Agroscope-Experten haben aus diesem Grund ein neues Gerät unter Praxisbedingungen geprüft: den Combimixer der Firma «Mobil-dampf.de». Damit kann man im Freiland eine nur wenige Zentimeter dicke Schicht Boden dämpfen und so den Energieaufwand minimieren.


Dämpfen, rütteln, Folie darüberlegen

Der Combimixer leitet über Düsen den Dampf in die gewünschte und einstellbare Tiefe von 3 bis 5 Zentimeter. Hinter der Dampfinjektion wird mit einer Rüttelegge der Boden leicht durchmischt, damit die Hitze möglichst gut im Boden verteilt wird. Zur Wirkungsverbesserung wird hinter dem Gerät noch eine hitzefeste Folie nachgezogen. Diese verhindert, dass Wärme zu schnell abstrahlt und der Boden auskühlt. Nach dieser Behandlung kann direkt Gemüse eingesät werden. Die Keimbedingungen sind optimal, da durch die Dampfbehandlung neben den Unkrautsamen auch noch Krankheiten und Pilze abgetötet werden. Somit sind die Voraussetzungen für einen gesunden und unkrautfreien Aufwuchs gegeben – der Gemüseproduzent kann eine hohe Qualität mit minimalem Handarbeitsaufwand ernten. Dank der ausgeglichenen Bestandesdichte ohne Unkraut ist auch eine maschinelle Ernte möglich.


Umweltfreundlich und zugleich mehr Ertrag

Bei ersten Versuchen in der Schweiz haben Agroscope-Experten gezeigt, dass man mit dem Gerät das Unkraut je nach Samenvorrat im Boden gut in Schach halten kann. Auf Flächen, die mit Pflanzenkrankheiten belastet sind, die aus dem Boden kommen, werden zudem deutliche Ertragssteigerung erreicht. Gegenstand weiterer Untersuchungen von Agroscope wird die Optimierung der Anwendung der Dämpftechnik unter schwierigen Bodenbedingungen sein. Der Energieaufwand und die damit verbundenen Kosten sind auch bei dieser Art der thermischen Unkrautbekämpfung nicht unerheblich. Der Fokus wird daher auf Gemüsearten gerichtet, bei denen wirksame Herbizide fehlen. (acw)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tipps zur Bekämpfung von Klettenlabkraut und Distel in Getreide

 Raps: Behandlung gegen Sklerotinia notwendig?

 Getreide: Fungizideinsatz steht an

 Tipps zur Unkrautbekämpfung im Getreide

 Zulassungserweiterungen für Pflanzenschutzmittel MODDUS

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte