Aus Sicht der Anbauexpertin ist der beste Zeitpunkt für die Durchführung einer sog. Stoppelkalkung nach der Getreideernte. Dann sind die Böden meistens tragfähig und der Kalk wird mit der Stoppelbearbeitung eingemischt.
Kalk verbessert nicht nur die Effizienz der übrigen Nährstoffe, er bildet auch stabile Ton-Humus-Komplexe. Die entsprechend versorgten Böden neigen weniger zum Verschlämmen, trocknen schneller ab und erwärmen sich rascher. Gerste reagiert auf saure Böden empfindlicher als andere Getreidearten. Deshalb ist es sinnvoll, eine
Kalkung zur
Wintergerste durchzuführen.
Für eine Erhaltungskalkung (Versorgungsstufe C) brauchen leichte Böden weniger Kalkmengen als schwere Böden. Bei optimalem pH-Wert bewegen sich die Gaben von 12 dt/ha bis 20 dt/ha CaO für 3 Jahre. Auf leichten Böden sollte die Schwefel- und Magnesiumversorgung miteinbezogen werden. Um den eigenen Kalkbedarf festzustellen, sind Bodenuntersuchungen notwendig.
Grundsätzlich gilt: Je schwerer der Boden und je geringer der Humusgehalt ist, desto höher sollte der pH-Wert sein. Zu hohe pH-Werte (>7,2) können allerdings Spurenelemente festlegen. Bei zeitgleicher
Stickstoffdüngung (Gülle, Mist oder mineralisch) keine Brannt- oder Mischkalke einsetzen, da es sonst zu N-Verlusten kommt.
(Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 30.07.2018)