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23.09.2014 | 10:26 | Erntequalität 

Schweiz beklagt tiefe Weizenqualität

Nach den ersten Resultaten der Schnelltests liegt die Qualität der Weizenernte 2014 unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Weizenqualität 2014
(c) proplanta
Die Hektolitergewichte sind mittelmässig, die Proteingehalte und die Fallzahlen sind deutlich tiefer. Einzig die Zeleny-Werte sind höher als diejenigen von 2013. Dies zeigen die Ergebnisse der Erntequalitätserhebung von swiss granum.

Qualitätstests wurden mit Weizenproben von vier Hauptsorten pro Region durchgeführt. Die Proben stammen aus einem Versuchsnetz von 21 Sammelstellen. Der Auswahl der analysierten Sorten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Runal, Siala, Arina und Zinal werden seit mehr als fünf Jahren bewertet, Forel und CH Claro seit 4 resp. 3 Jahren.

Seit diesem Jahr ergänzt CH Camedo dieses Sortenspektrum. Im Auftrag von swiss granum führt die Fachschule Richemont die Analysen durch. Die Ergebnisse werden für die fünf definierten Regionen bewertet. Bevor endgültige Schlüsse über die Qualität der Ernte 2014 gezogen werden können, müssen die Ergebnisse der vollständigen Laboranalysen und der Backtests abgewartet werden. Die Resultate werden an der Qualitätstagung Weizen von swiss granum am Dienstag, 25. November 2014 in Bern präsentiert.

Der milde Winter sowie der Frühling und der Sommeranfang waren ideal für das gute Wachstum des Weizens, was zu guten Erträge führte. Der Regen im Juli und August hat hingegen die Erntequalität verschlechtert. Einige Regionen waren stark von Auswuchs betroffen, wodurch mehrere Muster nicht erhoben und analysiert werden konnten.

Hektolitergewicht



Der Durchschnitt der Hektolitergewichte liegt bei 79.9 kg/hl und ist um 2 Einheiten tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Resultate der untersuchten Sorten bewegen sich zwischen 75.4 und 84.7 kg/hl. Wie in den vergangen Jahren bestätigt Forel ihr sehr gutes Hektolitergewicht mit einem Durchschnitt von 81.9 kg/hl (2013: 83.2 kg/hl) dicht gefolgt von Arina mit 81.0 kg/hl (2013: 82.8 kg/hl).

CH Claro liegt bei 79.7 kg/hl (2013: 81.9 kg/hl) und erzielt somit ein um 1.6 Einheiten tieferes Resultat als im Durchschnitt der letzten beiden Jahre. CH Camedo erreicht 79.4 kg/hl. Zinal 79.5 kg/hl (2013: 82.7 kg/hl), Runal 79.4 kg/hl (2013: 80.9 kg/hl) und Siala 78.7 kg/hl (2013: 81.8 kg/hl) verzeichnen bei den Hektolitergewichten die grössten Rückgänge im Vergleich mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Unterschiede zwischen den Regionen bezüglich der Hektolitergewichte sind dieses Jahr gering.

Proteingehalt



Die Proteingehalte sind tief und variieren dieses Jahr zwischen 10.1 und 13.6%. Runal, die normalerweise den besten Proteingehalt erzielt, erreicht in diesem Jahr nur einen Durchschnitt von 12.0% (2013: 14.2%), zwei Einheiten tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Mit 12.7% erreicht Arina den besten Durchschnitt (2013: 13.1%) gefolgt von Siala 11.9% (2013: 13.0%), CH Camedo 11.7%, CH Claro 11.6% (2013: 12.5%), Forel 11.6% (2013: 12.3%) und Zinal 11.3% (2013: 12.5%).

Die Unterschiede zwischen den Regionen sind in diesem Jahr sehr schwach. Drei der fünf Regionen haben einen identischen Durchschnitt von 12.0%, die beiden anderen von 11.3%. Diese tiefen Proteingehalte sind auf den Verdünungseffekt und die ungünstigen Wetterbedingungen zurückzuführen.

Zeleny-Wert



Der Durchschnitt liegt bei 59.6 ml. Er ist somit um 1.8 Einheiten höher als der Durchschnitt 2013, bleibt aber um 5.4 Einheiten tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Resultate bewegen sich zwischen 41 und 72 ml. Wie 2013 erzielen Forel 63.1 ml (2013: 60.6 ml) und Runal 62.2 ml (2013: 60.7 ml) die besten Resultate gefolgt von Siala mit 62.1 ml (2013: 57.5 ml). Zinal 55.3 ml (2013: 54.9 ml) erreicht erneut das tiefste Resultat, gefolgt von CH Camedo 56.9 ml, Arina 58.1 ml (2013: 56.3 ml) und CH Claro 59.2 ml (2013: 56.8 ml).

Fallzahl



Die Fallzahlen sind 2014 mit einem Durchschnitt von 281 s deutlich tiefer als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Einzig Runal erreicht mit 311 s einen Wert über 300 s (2013: 336 s). Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre, verzeichnet sie mit minus 43 Einheiten den kleinsten Rückgang gefolgt von Arina mit 275 s (- 56 Einheiten).

Mit minus 117 Einheiten und einem Wert von 248 s weist CH Claro den grössten Fallzahl Rückgang im Vergleich der letzten zwei Jahre auf (2013: 347 s). Siala folgt mit 258 s (2013: 336 s). Zinal, CH Camedo und Forel haben ähnlichen Fallzahlen mit 299 (2013: 372 s), 289 und 285 s (2013: 390 s). (swissgranum)
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