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19.07.2023 | 11:46 | Anbau auf dem Ackerland 

Schweizer Anbauempfehlungen für die Ernte 2024

Bern - In Absprache mit den Partnern der Wertschöpfungskette publiziert swiss granum generelle Anbauempfehlungen für die Ernte 2024. Für Futterweizen, Körnermais, Raps, Sonnenblumen, Futtersoja und Ackerbohnen besteht ein grosses Absatzpotential.

Anbauempfehlungen 2024 Schweiz
(c) proplanta
Bei den Ölsaaten ist die Zuteilung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes zwingend zu berücksichtigen. Beim Anbau von Weizen sind die qualitativen Erkenntnisse der Vorjahre konsequent zu nutzen und die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP bis an die Produzenten weiterzugeben. Eine hohe Nachfrage gibt es bei den Bio-Ackerkulturen: gesucht sind Brot- und Futterweizen, Raps und Sonnenblumen sowie Futtersoja und Ackerbohnen.

Zusammen mit den Marktpartnern entlang der Wertschöpfungskette erstellt swiss granum Anbauempfehlungen zur Steuerung des Angebots in der Schweiz. Dabei handelt es sich um nationale Mittelwerte. Aufgrund der spezifischen Bedürfnisse der Verarbeiter sind regionale Unterschiede möglich. Die Sammelstellen übernehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle als Koordinations- und Informationsplattform. Bei der Auswahl der Kultur und der Sorten sind die Qualitätsanforderungen und Empfehlungen der Abnehmer zu berücksichtigen. Im Dialog mit den Sammelstellen gilt es, mit einem standortgerechten Anbau und einer entsprechenden Sortenwahl die Qualitätsparameter weiter gezielt zu beeinflussen.

Brotgetreide / Andere Ackerkulturen für Nahrungsmittel

Beim Brotweizen wird eine Aufteilung der Produktion auf die Klassen von 40% TOP, 40% Klasse I und 20% Klasse II angestrebt. Seitens der Abnehmer resp. Label bestehen unterschiedliche Empfehlungen in den einzelnen Weizenklassen. Diese sind in der beiliegenden Übersicht dargestellt und bei der Anbauplanung unbedingt zu berücksichtigen. Für Biobrotgetreide sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten.

Bei der Weizen-Aussaat sind die qualitativen Erkenntnisse der Vorjahre konsequent zu nutzen. Swiss granum erwartet, dass die Preiszuschläge und -abschläge für den Proteingehalt der Klasse TOP bis an die Produzenten weitergegeben werden. Diese Empfehlung zur Anwendung zwischen Produzenten und Sammelstelle ist seit der Ernte 2019 in den Übernahmebedingungen von swiss granum aufgeführt. Die EU hat letztes Jahr neue Höchstgehalte für Mutterkornsklerotien und Ergotalkaloiden in bestimmten Lebensmitteln verabschiedet. Diese Verschärfung wird auch in der Schweiz zur Anwendung kommen, die Vernehmlassung zur Verordnungsanpassung endete am 31. Januar 2023. Zur Minimierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden in Getreide hat swiss granum im vergangenen Jahr für alle Partner entlang der Wertschöpfungskette Handlungsempfehlungen formuliert.

Der Anbau von Ackerkulturen für die menschliche Ernährung ist in der Regel vertragspflichtig. Dabei sind die Vorgaben resp. Empfehlungen der Abnehmer zu beachten. Neu bestehen Empfehlungen der swiss granum für die Übernahme dieser Ackerkulturen.

Futtergetreide (inkl. Futtersoja) / Eiweisspflanzen

Um die Auslandabhängigkeit im Bereich Futtermittelrohstoffe reduzieren zu können, wird empfohlen, die Anbaufläche von Futterweizen, Körnermais und Ackerbohnen auszudehnen, von Gerste sowie von Triticale zu reduzieren. Beim Anbau ist den qualitativen Bedürfnissen der Abnehmer (Hektolitergewicht bei Gerste, Mutterkorn bei Triticale) Rechnung zu tragen. Entsprechende Sorten sind auf der Liste empfohlener Sorten von swiss granum zu finden. Bei der Futtersoja bestehen Verträge mit Verarbeitern, die Nachfrage ist weiterhin hoch.

Für die Bioackerkulturen sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten. Im Bio-Bereich sind Futterweizen und sämtliche Körnerleguminosen sowie insbesondere Futtersoja gesucht.

Ölsaaten (exkl. Futtersoja)

Beim Raps und Sonnenblumen sind die Zuteilungen des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV) massgebend. Der HOLL-Rapsanbau erfolgt im Vertragsanbau. Aufgrund der guten Nachfrage sind zusätzliche Produzentinnen und Produzenten weiterhin gesucht. Interessenten, die ihre Anbauflächen vergrössern möchten, können sich bei Agrosolution melden.

Für die Bioackerkulturen sind die Empfehlungen von Bio Suisse resp. die Vereinbarungen mit den Abnehmern zu beachten. Gesucht sind insbesondere Bio-Sonnenblumen und Bio-Raps. Für den Anbau von Bio-Speisesoja besteht eine Vertragspflicht.
swiss granum
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