Vor Veröffentlichung der offziellen Daten hatten Privatanalysten die Sojafläche für 2011 auf 31,1 Mio. ha taxiert, weshalb die Sojanotierungen an der Terminbörse von Chicago ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt haben. Neuerntige Bohnen zur Andienung im November 2011 übersprangen kurzzeitig die Marke von 14 $/t (361 Euro) und pendelten sich anschließend knapp darunter ein. Marktanalysten begründen den Preissprung auch damit, dass die Sojabohnen preislich mit dem Mais mithalten müssen, um bei der Anbaufläche nicht noch mehr ins Hintertreffen zu geraten.
Das Wetter entscheidet über den Anbau
Auf vielen US-Farmen konkurrieren
Körnermais und Soja nämlich direkt um Anbaufläche und bei vielen Ackerbauern entscheidet allein der Börsenpreis in Chicago über denAnbauumfang der einzelnen Kulturen. Im Mittleren Westen ist es derzeit ungewöhnlich nass und kalt, so dass die Maisausaat verspätet anlaufen wird. Erst für Mitte April ist ein trockenes Zeitfenster vorausgesagt. Da bei einer zu späten Maisausaat Ertragseinbußen drohen, könnten einige Farmer „in letzter Minute“ auf Soja ausweichen, da die Bohnen eine „unpünktliche“ Saat besser vertragen.
Im langjährigen Mittel sind in den USA Mitte Mai weniger als die Hälfte der Sojaflächen gedrillt, während die Maisaussaat zu diesem Zeitpunkt in Normaljahren überwiegend abgeschlossen ist. Letztlich wird also dasWetter der nächstenWochen über den endgültigenAnbauumfang der einzelnen Kulturen entscheiden, weshalb an den großenAgrarbörsen kurzfristigmit heftigen Kursturbulenzen zu rechnen ist. (AgE)