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Besonders auf Brachflächen mehren sich die Meldungen über Seideartenfunde im Beratungsgebiet. Mit dieser invasiven Art ist nicht zu spaßen. Als Vollschmarotzer betreiben die Seidenarten keine Photosynthese, sondern „saugen“ ihre Wirtspflanzen regelrecht aus.
Während die Kleeseide hauptsächlich auf Klee vorzufinden ist, umfasst das Wirtspflanzenspektrum der nordamerikanischen Seide Ackerkulturen wie Raps, Mais, Zuckerrübe, Kartoffeln, Sonnenblumen und viele Unkrautarten (Melde, Gänsefuß). Die Blüte geht von Juli bis September, die Samen bleiben sehr lange keimfähig. Die Keimfähigkeit wird weder durch den Verdauungstrakt von Wiederkäuern noch durch eine Kompostierung beeinträchtigt.
Praxistipps: Sofern Seidearten auf Brachflächen vorhanden sind, ist beim Mulchen äußerste Vorsicht geboten. Eine Verschleppung der Samen über den Mulcher oder Bodenbearbeitungsgeräte ist dringlichst zu vermeiden. Arbeitsgeräte müssen umgehend nach dem Einsatz auf entsprechenden Seideartenbefallenen Flächen gereinigt werden.
Bei großflächigem Befall sollte die Fläche noch vor der Samenbildung gemulcht, anschließend gepflügt und möglichst mehrjährig mit Wintergetreide bestellt werden, die dann möglichst unkrautfrei gehalten werden sollten. Eine Weiterführung der Fläche als GLÖZ 8 Brache ist in diesem Falle nicht zielführend! Bei Bedarf bitte Beratung anfordern.
(Informationen des Landkreis Karlsruhe vom 18.08.2023)