Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes sank die Erntemenge von
Spargel um 19 Prozent auf rund 106.400 Tonnen. Der Rückgang sei wahrscheinlich auch auf den Mangel an ausländischen Erntehelfern infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen, teilte die Wiesbadener Behörde am Montag mit. Die Menge des geernteten Edelgemüses lag demnach 14 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre von 123.700 Tonnen.
Marktexperten hatten mit einem Ertrags-Rückgang von 30 Prozent gerechnet, weil das dem üblichen Anteil der Gastronomie am Spargelabsatz entspreche, sagte Claudio Gläßer von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn. Aber die private Nachfrage habe den Ausfall der Restaurants besser kompensiert als zunächst gedacht. Deshalb seien die meisten Spargelbetriebe mit der diesjährigen Ernte auch zufrieden. Trotz höherer Kosten hätten sie ein Plus erwirtschaften können, auch weil die Preise durchweg auf einem hohen Niveau gewesen seien.
Die
Erdbeerernte im Freiland wird mit 99.000 Tonnen den Angaben zufolge voraussichtlich um 13 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Gründe dafür sind unter anderem regionale Spätfröste und Trockenheit im Frühjahr, die die Blüten schädigten. Zudem sank die ertragsfähige Anbaufläche um 7 Prozent auf bundesweit 10.800 Hektar. Es war der geringste Wert seit 2003.
Die größte Erntemenge von Erdbeeren im Freiland wird mit 25.400 Tonnen in Niedersachsen erwartet, vor Baden-Württemberg mit 18.400 Tonnen und Nordrhein-Westfalen mit 15.500 Tonnen. Auch beim Spargel liegt Niedersachsen mit 26.600 Tonnen (minus 5 Prozent) vorn, gefolgt von Brandenburg mit 19.100 Tonnen (minus 12 Prozent) und Nordrhein-Westfalen mit 18.600 Tonnen (minus 17 Prozent). Die Anbaufläche des Edelgemüses nahm im Vergleich zu 2019 um knapp 5 Prozent auf gut 21.900 Hektar ab.