Gründe für die Verzögerung seien die späte Aussaat wegen des kalten Frühjahrs und die teils nassen Felder, sagte ein Sprecher des Lübbener Spreewaldvereins am Freitag.
Zudem habe das
Unwetter am Donnerstagabend durch Orkanböen und Hagelschlag erhebliche Schäden auf einigen Gurkenfeldern etwa bei Steinreich (Dahme-Spreewald) angerichtet. Wegen des Hochwassers war mancherorts das Grundwasser gestiegen. Die Spreewald-Gurken wachsen auf insgesamt 700 Hektar. Im Spreewaldverein sind die zwölf Gurkenanbau- und verarbeitungsbetriebe vereint.
Auf den trockenen Feldern sind nun die «Gurkenflieger» unterwegs. Diese Erntemaschinen fahren - von Traktoren gezogen - langsam über die Felder, während
Erntehelfer auf den breiten Auslegern die kleinen Einlegegurken einsammeln. Die meisten der etwa 3.000 Helfer in der Saison kommen aus Rumänien und Polen.
«Wir haben jetzt acht unserer 22 Gurkenflieger im Einsatz», sagte Karl-Heinz Ricken, Geschäftsführer des Spreewälder Gemüsehofes in Vetschau. «Zurzeit kommen wir nur auf zwei höhergelegene Felder, die anderen sind zu nass.» Dort stünden die Wurzeln der kleinen Gurkenpflanzen im Wasser.
Auf einigen nassen Flächen musste erneut ausgesät werden. Das Unternehmen produziert jährlich etwa 20.000 Tonnen Gurken, das ist rund die Hälfte der Jahresproduktion im Spreewald. Größter Verarbeiter ist die Spreewaldkonserve Golßen GmbH (Dahme-Spreewald). (dpa/bb)