Zwischen 2006 und 2011 stieg der Pestizideinsatz in Dänemarkt um 35 %. (c) proplanta
Wie das dänische Umweltministerium diese Woche in Kopenhagen mitteilte, gingen die verwendeten Mengen der Mittel gegen Unkräuter, Schadinsekten und -pilze von 2006 bis 2011 um 35 % nach oben. Allein zwischen 2009 und 2010 habe der Umsatz mit solchen Mitteln von 9.700 t auf knapp 13.700 t zugenommen. Gestiegen sei auch die durchschnittliche Häufigkeit der Spritzmittelanwendungen, und zwar von 2,8 Behandlungen pro Hektar im Jahr 2010 auf 3,18 Anwendungen in 2011.
Als Hauptursache für häufigere Spritzmittelanwendung gilt laut Umweltressort der stark zunehmende Einsatz von Glyphosat. Der Umsatz mit diesem Wirkstoff sei allein zwischen 2010 und 2011 um 13 % auf einen neuen Rekordwert geklettert. Den starken Anstieg der gesamten Spritzmittelmengen erklärt sich das Ministerium dagegen mit einer zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft, aber auch mit Vorzieheffekten wegen der bereits erfolgten Einführung von Sondersteuern für Pflanzenschutzmittel.
„Die Umwelt und die dänischen Verbraucher sind heute stärker durch Pestizide belastet als vor fünf Jahren“, monierte Dänemarks Umweltministerin Ida Auken anlässlich der Vorstellung der entsprechenden Studie. Das sei nicht akzeptabel, weshalb die Regierung zusätzlich zur bereits geltenden Besteuerung von hochwirksamen Pflanzenschutzmitteln weitere Maßnahmen ergreifen werde, um den Pestizideinsatz nachhaltig zu senken. Sauberes Trinkwasser sei eine der wertvollsten Ressourcen und habe deshalb absolute Priorität. (AgE)