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10.09.2023 | 14:02 | Saatgutwechsel 

Stabiler Anteil an Z-Saatgut bei Getreide

Bonn - Die Landwirte in Deutschland haben auch im vergangenen Wirtschaftsjahr beim Anbau von Getreide auf mehr Flächen zertifiziertes Saatgut (Z-Saatgut) ausgesät statt Nachbau zu betreiben.

Z-Saatgut
Der Anteil lag im vergangenen Wirtschaftsjahr insgesamt bei 58 Prozent - Der Getreidefonds Z-Saatgut sieht aber noch viel Potential - Besonders hoher Anteil bei Roggen - Geschäftsführer Hehnen verweist auf Vorteile der Nutzung des amtlich anerkannten Saatgutes. (c) proplanta
Wie der Getreidefonds Z-Saatgut am Dienstag (5.9.) in Bonn berichtete, wurde 2022/23 bei Getreide bezogen auf das gesamte Areal von 6,1 Mio ha auf 58 % der Fläche ein Saatgutwechsel vollzogen, also Z-Saatgut genutzt.

Gegenüber den vergangenen Wirtschaftsjahren bleibe der Saatgutwechsel damit auf einem stabilen Niveau - ein Wert der aber noch viel Potential zulasse, stellte der Getreidefonds Z-Saatgut fest. Marginal höher lag der Anteil nach seinen Angaben bei Sommergetreide mit 59 %.

Eine deutliche Steigerung gab es beim Sommerweizen; trotz kräftiger Anbaueinschränkung, nämlich um fast 45 %, stieg der Saatgutwechsel hier von 82 % auf 98 %. Roggen verzeichnete eine zweiprozentige Erhöhung desselbigen auf 90 % bei gleichzeitiger Anbauausweitung um 3,9 %.

Der Anteil der mit Z-Saatgut bestellten Flächen wird vom Getreidefonds Z-Saatgut aus den Saatgutumsätzen der deutschen Züchter, den Anbauflächen und der Aussaatstärke aus den zur Anerkennung gemeldeten Vermehrungsarealen berechnet.

Hohe Qualitätsrisiken bei Nachbau



Gerade in schwierigen Jahren wie diesem sei die sicherste Strategie der Anbau von Z-Saatgut, erklärte der Geschäftsführer des Getreidefonds Z-Saatgut, Dr. Dennis Hehnen. Nur so würden die Qualitäten abgesichert und überprüft. Bei eigenem Nachbau könne es dagegen zu hohen Qualitätsrisiken kommen und zum Beispiel die Keimfähigkeit deutlich reduziert sein, gab Hehnen zu bedenken.

Der Geschäftsführer wies darauf hin, dass jede Saatgutpartie amtlich anerkannt und auf ihre Keimfähigkeit, Besatz und Reinheit untersucht werde. Nur bei Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben dürfe Z-Saatgut überhaupt in Verkehr gebracht werden.

„Das gibt dem Landwirt eine Sicherheit, die er im Nachbau nicht hat“, betonte Hehnen. Für eine termingerechte Verteilung der Sorten sei es wichtig, dass die Landwirte frühzeitig Z-Saatgut bestellten, damit die Logistik im kurzen Zeitfenster zwischen später Ernte und Aussaat bestmöglich arbeiten könne, denn auch die Saatgutbranche brauche Planungssicherheit.

Anteil nicht ausreichend



Hehnen zufolge reicht der derzeitige Saatgutwechsel in Deutschland aber nicht aus, um Zuchtfortschritt und Qualität „effizient voranzubringen“. Züchter, Vermehrer, Aufbereiter und Handel gäben jeden Tag ihr Bestes, um qualitativ hochwertiges Z-Saatgut zu produzieren.

Durch die Einnahmen aus den Z-Lizenzen und Nachbaugebühren könnten Züchtungsprogramme finanziert und die Sorten so auf die zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels, wie Hitze- und Trockenstress, vorbereitet werden
AgE
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