Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

10.09.2016 | 13:06 | Stadtentwicklung 
Diskutiere mit... 
   1   2

Städte müssen mehr in Grünflächen investieren

Berlin - Landschaftsgärtner fordern mehr Investitionen in Grünflächen und Parks in Deutschland. So beklagt der Bund Deutscher Baumschulen (BDB) einen «grünen Investitionsstau».

Grünflächen in der Stadt
Kindergärten, Schwimmbäder, Freizeitzentren, Kultur - die öffentliche Hand muss viele Einrichtungen unterstützen. Gerade klamme Kommunen prüfen genau, wie sie ihr Geld investieren. Dabei kommen Parkanlagen oft zu kurz, meinen Experten. (c) proplanta
Allein in Berlin fehlten Zehntausende Bäume, teilte Hauptgeschäftsführer Markus Guhl mit. «Viele Kommunen haben das Problem gar nicht auf dem Schirm», sagte Andreas Stump vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau der Deutschen Presse-Agentur.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) wies die Kritik zurück. «Wir sehen da keinen bundesweiten Trend», meinte Vize-Sprecher Alexander Handschuh.

«Das Personal in Grünflächenämtern wird reduziert oder gleich gestrichen», nannte dagegen Stump als Beispiel. «Oft ist das eine Finanzfrage.» So müssten sich klamme Kommunen häufig entscheiden, ob sie Geld in Kindertagesstätten oder in Straßenbäume investieren.

«Umso wichtiger ist es, dass vorhandene Grünflächen gepflegt sind, die dürfen wir nicht sich selber überlassen», sagte Stump. Bäume werden nach Ansicht von Experten immer häufiger Opfer von Stürmen oder Krankheiten. Zudem werden auch immer wieder Bäume gefällt, weil sie nach Ansicht der Behörden die Verkehrssicherheit gefährden, kritisiert die Umweltschutzorganisation BUND. Von diesem Mittwoch (14. September) an trifft sich die Branche in Nürnberg zur dreitägigen Fachmesse GaLaBau.

Kritik kommt auch aus dem Handel. Noch vor 15 Jahren sei etwa das Doppelte der heutigen Summen in das sogenannte Straßenbegleitgrün und dessen Pflege investiert worden, sagte Stefan Lorberg von der Baumschule Lorberg, einer der größten in Deutschland. Zugleich beklagte er: «Die Wertschätzung ist zurückgegangen. Wir sehen mit einem weinenden Auge, dass auch die Pflege der Pflanzungen nicht mehr ausreichend überwacht wird, dass also Unkraut zum Teil höher steht als die Pflanzen. Das sehe ich in ausländischen Städten nicht so.»

Der kommunale Spitzenverband räumte Finanzierungsprobleme in manchen Gemeinden ein. Das treffe aber nicht nur Grünflächen, sondern auch Schulen und andere Einrichtungen, betonte DStGB-Mann Handschuh. «In vielen Kommunen ist der Kuchen nicht besonders groß.»

Zugleich loben die Verbände, dass einige Kommunen den Schutz ihrer Grünflächen zuletzt vorangetrieben hätten - etwa die Stadtbaum-Kampagne in Berlin sowie Baumpflanzaktionen in Hamburg oder Düsseldorf. «Wir stellen erfreut fest, dass die Politik neuerdings lebenswerte wachsende Städte mit qualitativ hochwertigen Grünanlagen verbindet. Dies trifft im übrigen auch das weit verbreitete Empfinden der Bürger, die von ihren «grünen Wohnzimmern» vor der eigenen Haustür - Parks, Plätze und Alleen - eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten», meinte BDB-Hauptgeschäftsführer Guhl.

Auch der DStGB betonte, es gebe vielerorts eine «ausdrückliche Bewegung» zum Schutz der Bäume und zur Pflege der Grünflächen, um die Qualität für die Bürger zu erhöhen. Themen wie Klimaschneisen spielten zudem in der Stadtentwicklung eine immer größere Rolle. Experten betonen, dass Grünflächen besonders wichtig seien, um die Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen oder Hitze-Inseln besonders in Großstädten abzumildern.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
cource schrieb am 10.09.2016 13:16 Uhrzustimmen(70) widersprechen(52)
aber frau merkel behauptet weiterhin: "deutschland geht es so gut wie nie zuvor" überall kriselt es und die schinderseelen schindern noch mehr nur um zu zusehen wie alles den bach runter geht
  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken