Trotz günstiger Mineralisierungsbedingungen waren daher zum Vegetationsende durchschnittliche Nmin-Werte zu verzeichnen.
Nach eher geringen Frösten bei zumeist vorhandener Schneedecke sind derzeit keine größeren Frostschäden zu beobachten. In Folge überdurchschnittlicher Niederschläge von November 2012 bis Februar 2013 und nur zeitweise und flach gefrorener Böden wurde Nitratstickstoff aus den oberen Bodenhorizonten verlagert. Mitte Februar waren im Mittel der 315 Praxis- und 12 Versuchsflächen mit unter 30 kg N/ha in 0 - 60 cm Bodentiefe sehr niedrige Nmin-Gehalte zu verzeichnen.
Die Unterschiede der Nmin-Gehalte zwischen den Bodenarten sind eher gering, die Gehalte aber auch die Streubreite steigen mit zunehmender Bodenqualität an. D-Standorte weisen die geringsten Werte auf, V-Standorte etwas höhere, gefolgt von Lö-Standorten.
Unter
Winterraps sind erwartungsgemäß sehr geringe Nmin-Werte zu verzeichnen. Diese steigen in der Reihenfolge
Wintergerste und Winterweizen an, wobei unter Winterweizen durch die differenzierten Saatzeiten und Bestandesentwicklungen die größte Streubreite zu verzeichnen ist.
Für die N-Düngebedarfsermittlung entsprechend der
Düngeverordnung können diese Untersuchungsergebnisse als Orientierungswerte herangezogen werden.
Auf Grund der Schwankungsbreite und der unterschiedlichen Bewirtschaftung von Schlägen (organische Düngung, Vorfrucht, …) wird jedoch unbedingt eine schlagbezogene Nmin-Untersuchung empfohlen. Diese sollte zeitnah zur vorgesehenen N-Düngung erfolgen, um die zwischenzeitliche Mineralisierung mit zu erfassen. Unter Berücksichtigung der Nmin-Gehalte, der Bestandesentwicklung, des Pflanzenzustandes, der Bodenqualität und der N-Nachlieferung ist der N-Düngebedarf zu ermitteln. Für diese schlagweise Berechnung ist das Beratungsprogramm BEFU zu empfehlen.
Quelle: Dr. M. Grunert, H.-J. Kurzer / LfULG Dresden