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17.12.2008 | 10:59 | EU-Projekt  

Strategien zur nachhaltigen Bewässerung in Lateinamerika

Hannover - Wasser bedeutet Leben.

Nachhaltigen Bewässerung Lateinamerika
(c) proplanta
Ohne Bewässerung wäre in vielen Ländern kein Ackerbau möglich - weltweit werden etwa 70 Prozent der genutzten Wasserressourcen für die Bewässerung eingesetzt. Da das Bevölkerungswachstum weiter steigen wird, ist es vor allem für Entwicklungs- und Schwellenländer wichtig, die häufig eingeschränkten Wasserressourcen effizienter zu nutzen.

Unter der Leitung der Leibniz Universität Hannover hat das Projekt "KASWARMI" (Knowledge Assessment on Sustainable Water Resources Management for Irrigation) Grundlagen für die Forschung zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Bewässerung in den Trocken- und Dürregebieten Lateinamerikas geschaffen. Koordiniert wurde das von der EU geförderte Projekt von Prof. Max Billib vom Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und landwirtschaftlichen Wasserbau der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geodäsie.

Sechs weitere Universitäten in Lateinamerika (Argentinien, Bolivien, Brasilien und Chile) sowie zwei Universitäten in Europa (Spanien und Ungarn) haben gemeinsam mit der Leibniz Universität in dem Projekt zusammengearbeitet. Zunächst wurde mit einer Literaturrecherche der aktuelle Stand der Forschung und Technik ermittelt. Die meisten Ergebnisse waren aber nicht auf Lateinamerika übertragbar.

Anschließend wurden sechs ausgewählte Gebiete in Südamerika analysiert. Dabei zeigte sich, dass in den Schwellenländern wie Chile, Argentinien und Brasilien schon recht häufig effiziente Bewässerungssysteme auf einem hohen technischen Niveau eingesetzt werden, während in dem Entwicklungsland Bolivien meist noch mit einfachsten Mitteln Bewässerung betrieben wird. Eine Gemeinsamkeit ist aber, dass die ökologischen Auswirkungen der Bewässerung selten oder gar nicht kontrolliert werden und es auch keine Erfahrungen gibt, wie solch eine Untersuchung durchgeführt werden sollte.

In manchen Untersuchungsgebieten entdeckten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine extreme Verunreinigung der Entwässerungskanäle sowie der Flüsse und Seen. So versiegt in Argentinien der Fluss Mendoza an der Stadtgrenze, weil sehr viel Wasser für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen und üppigen Parks der Stadt entnommen wird. Die Ureinwohner, die in der Wüste unterhalb der Stadt leben, können in der Folge nur verunreinigtes Grundwasser nutzen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover entwarfen unter anderem Strategien für die Einrichtung von Monitoring Systemen, damit die ökologischen Auswirkungen der Bewässerung beobachtet werden können und ein nachhaltiger Betrieb der bewässerten Flächen aufgebaut werden kann. In naher Zukunft soll das entstandene Netzwerk vertieft und Workshops in den betroffenen Ländern angeboten werden, in dem die Ergebnisse der Untersuchungen der Bevölkerung vorgestellt werden sollen, um effektiv Entwicklungshilfe leisten zu können. (idw)
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