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29.04.2013 | 08:15 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Den Striegel schnell und optimal einstellen

Dresden - Die Einsatztermine der mechanischen Unkrautregulierung für alle Frühjahrssaaten drängen sich durch die verspätet eingesetzte Vegetationszeit eng zusammen.

Striegel optimal einstellen
(c) Lemken
Dabei überschneiden sich auch die Pflegezeiträume aller Kulturen wie Getreide, Körnerleguminosen, Kartoffeln oder Mais über weite Strecken. Die Zeit für die entsprechenden Feldarbeitsgänge ist deswegen knapp. Es kommt nun darauf an, für die wechselnden Kulturen möglichst schnell die passende Einstellung des Striegels und die optimale Fahrweise zu finden.

Der gesamte Striegel lässt sich zunächst über den Oberlenker waagerecht ausrichten. Danach werden die Verschleißenden der Zinken über die zentralen Einstellhebel der einzelnen Zinkenfelder möglichst senkrecht zur Bodenoberfläche eingeschwenkt (gilt für direkt gefederte Zinken). Damit erhalten die Zinkenschäfte zugleich lange Federwege wodurch die Anpassung an die Konturen des Bodens optimiert wird.

Striegel mit indirekt gefederten Zinken, hier sind die Schraubenfedern demontierbar, haben dagegen grundsätzlich so große Federwege, dass die Winkelstellung der Zinkenschäfte weniger bedeutend ist. Bei der Vorfahrt des Striegels liefern die senkrecht stehenden Zinkenenden stets eine besonders intensive Bodenbewegung, wodurch hohe Regulierungserfolge möglich werden.

Die Arbeitstiefe der Zinken lässt sich über Markierungen an einigen Zinken mit weißem Klebeband etwa 4 cm von der Zinkenspitze entfernt im Feld gut beobachten. 4 cm Arbeitstiefe bei ruhendem Striegel bildet dazu eine erste Grundeinstellung. Bei der Fahrt werden dann die einzelnen Zinken eher noch etwas flacher arbeiten. Die Arbeitstiefe sollte zunächst nur über die Tasträder eingestellt werden, weniger über den Schwenk der Zinken.

Der Oberlenker bietet sich an, die Arbeitstiefe zwischen den vorderen und hinteren Zinkenreihen zu verändern. Oft ist es sinnvoll, die letzten Zinkenreihen etwas anzuheben, weil sie meist im bereits gelockerten Boden arbeiten und daher eher zu tief laufen.

Die Flächenleistung bei Striegeln lässt sich mit der Arbeitsgeschwindigkeit in einem weiten Bereich variieren. Die Wirksamkeit des Striegels nimmt mit steigender Geschwindigkeit noch um 1 % bis 2 % je Stundenkilometer zu. Es lohn sich somit, eine noch etwas zu flach erscheinende Einstellung bei höherer Geschwindigkeit zu testen. Allerdings wird dadurch auch der Kulturpflanzenbestand etwas stärker strapaziert. 4 km/h bis 6 km/h bilden den Geschwindigkeitsbereich für einen ersten Test der Striegeleinstellung. Höhere Geschwindigkeiten bis etwa 12 km/ha lassen sich zum Beispiel in bestockten Getreidebeständen zeitsparend einsetzen und sind trotzdem häufig noch ausreichend verträglich für die Kulturpflanzen.

Die besonders empfindliche Phase gegenüber Schäden durch den Striegel liegt bei Getreide und Mais zwischen Aufgang und 3-Blatt-Stadium. Erbsen, Bohne und Lupinen sind gerade in diesen Stadien robust und regenerieren sich selbst nach dem Verschütten mit Boden wieder.

Quelle: M. Hänsel / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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