Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

15.10.2018 | 08:43 | Aktueller Rat Baden-Württemberg 

Verzwergungsvirus in Wintergetreide

Karlsruhe - Das sonnige Herbstwetter und gelegentlicher Niederschlag lässt die Saat zügig auflaufen und wachsen. Die Wintergerste ist momentan im 1 bis 3 Blatt-Stadium, der Winterweizen wird noch gesät oder befindet sich im 1 Blatt-Stadium.

Wintergetreide
(c) proplanta
Heute beschreibt die Pflanzenschutzexpertin H. Saddedine aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis die regionale Bedeutung des Verzwergungsvirus in Wintergetreide und gibt Tipps dazu wann behandelt werden sollte und wann darauf verzichtet werden kann. Vor der Tatsache, dass vorbeugende Behandlungsmaßnahmen nichts bringen, sind für die Expertin eigene Feldkontrollen Ausgangspunkt einer sach- und fachgerechten Entscheidung.

Der Verzwergungsvirus wird über infizierte Blattläuse oder Zikaden auf das frisch aufgelaufene Getreide übertragen. Bei anhaltend milder Herbstwitterung sollten die Bestände auf Blattläuse und Zwergzikaden kontrolliert werden. Eine Infektionsgefahr besteht im Oktober allerdings nur, wenn die Temperaturen bei Sonnenschein mehrere Stunden über 10°C liegen.

Ist Zuflug vorhanden und sind die Witterungsbedingungen für eine Weiterentwicklung der Läuse gut, kann mit allen zugelassenen Insektiziden zum 2 bis 3 Blattstadium eine Bekämpfung bei trockenem Wetter durchgeführt werden. Bei Frühsaaten, in Nachbarschaft von Flächen mit Ausfallgetreide, nicht gemähten Böschungen oder bei zusätzlich stärkerem Auftreten von Zwergzikaden kann eine Behandlung schon bei 10% Blattlausbefall in Betracht gezogen werden.

Der praktische Rat der Donaueschinger Beraterin: Auf keinen Fall sollte aber vorbeugend behandelt werden. Eigene Schläge kontrollieren und einen Blattlausbefall von 20% bei 50 untersuchten Pflanzen (Schadensschwelle) abwarten.

Achtung: Diesen Herbst sind auf der Baar kaum Blattläuse, aber immer wieder Zwergzikaden zu finden. Gegen Zwergzikaden sind keine Insektizide zugelassen. Bei der Blattlausbekämpfung werden sie nur unzureichend mitbekämpft, deshalb vor allem die „grüne Brücke“ d.h. das Ausfallgetreide rechtzeitig beseitigen.

(Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 11.10.2018)
LTZ Augustenberg
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Winterraps erteilt

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Pflanzkartoffeln erteilt

 Zuckerrüben: Tipps zur Unkrautbekämpfung

 Ackerbau: Kälteeinbruch stoppt Vegetationssprint

 Mechanische Unkrautbekämpfung in Mais

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken