Das Dürrejahr 2018 gefährdet laut Rheinischem Landwirtschafts-Verband (RLV) die Aussaat des Wintergetreides und wird sich damit möglicherweise negativ auf die Ernte des kommenden Jahres auswirken.
Die schlechten Ernteerträge dieses Jahres sind noch nicht verdaut, da müssen sich die rheinischen
Bauern bereits um das nächste Jahr Gedanken machen. Nach der
Getreideernte muss als erstes der Raps in den Boden und wird zwischen Mitte August und Anfang September gesät. Zwar ist die Winterrapsaussaat zur Ernte 2019 im Rheinland beendet, viele Erzeuger konnten ihre Anbaupläne aufgrund der Trockenheit jedoch nicht realisieren.
Während in normalen Jahren im Rheinland etwa 15.000 ha Raps gesät werden, sind es in diesem Jahr 20 bis 30 % weniger. Die Böden im Rheinland und vor allem in den anbaustarken Regionen Euskirchen und Düren waren so trocken, dass viele Landwirte gar nicht erst versuchten, Raps auszusäen. Andere Anbauer mussten mit ansehen, wie nur ein geringer Teil der Saat auflief, sodass sie ihre Felder wieder umgebrochen haben. Je nach Region und
Bodenbeschaffenheit entwickelten sich die Bestände laut
RLV sehr unterschiedlich, sodass sich für das kommende Jahr eine
Erntemenge von rund 60 % der normalen Menge erwarten ließe.
Günstiger sind die Prognosen für die Wintergerste. Die Aussaatbedingungen könnten auch hier nicht als optimal bezeichnet werden, in der Zeit der Aussaat habe die Natur aber mit etwas Niederschlag mitgeholfen. Hier geht die
Landwirtschaftskammer NRW von einer gleichbleibenden Anbaufläche im Rheinland von etwa 30.000 ha aus, erklärt der RLV.
Eventuell sei die Fläche in diesem Jahr sogar etwas größer, weil einige Landwirte nicht-gesäte Rapsflächen mit Gerste bestellt hätten. Für das mit 90.000 ha im Rheinland meist angebaute Wintergetreide, den Weizen, ist noch Zeit. Durch ein großes Saatfenster von Mitte Oktober bis Ende November, bleibt die Hoffnung auf gute Startbedingungen.
Landwirt zu sein heißt stets mit der Natur zu leben und zu arbeiten, so der RLV. Gute Aussaatbedingungen im Herbst legen dabei den Grundstein für das nächste Jahr. Somit bleibt es spannend für die rheinischen Bauern und man hofft weiterhin auf Regen, erklärt der Verband.