Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

25.06.2010 | 05:35 | Hohe Erwartungen der Ackerbauern  

Vor der Getreideernte sind die Lager geräumt

Hannover - Mit recht zuversichtlichen Erwartungen sehen die Ackerbauern der Getreideernte entgegen.

Vor der Getreideernte sind die Lager geräumt
An Ertragsprognosen wollte sich bei der Getreiderundfahrt des Landvolkes Niedersachsen im Raum Osnabrück noch niemand wagen, zu unsicher sind auch kurz vor Erntebeginn weiterhin die Einflüsse der Witterung. Allerdings rechnen die Praktiker auf jeden Fall mit einer gut durchschnittlichen Ernte in bester Qualität.

Im Gedankenaustausch zwischen Landhandel, Genossenschaften, Mühlen, Verbandsvertretern und Praktikern äußerte Landvolkpräsident Werner Hilse die Einschätzung, dass sich die Marktlage weitaus besser darstellt als vor Jahresfrist. „Wir wachsen in einen Nachfragemarkt hinein“, fasste er globale und regionale Entwicklungen zusammen. Danach profitiert hierzulande die Getreidenachfrage von einer stärkeren Nachfrage nach Futtergetreide durch die Tierhalter sowie der Verwertung in der Bioenergieschiene.

Daneben begünstigten die jüngsten Währungsverschiebungen mit dem schwächeren Euro Exporte in Drittlandsstaaten. Die im vergangenen Herbst befürchteten Lagerbestände an Getreide zumindest wurden dank dieser Effekte abgebaut, aktuell meldet die Getreidewirtschaft ausverkaufte Lager.

Die Landwirte rechnen sich daher für den Ernteauftakt durchaus eine positivere Grundtendenz aus als im Vorjahr. Und, fügen sie an, die sei nach zwei Jahren mit Verlusten dringend notwendig. Allerdings müssen sich die Landwirte nach den agrarpolitischen Weichenstellungen in der Europäischen Union zu „mehr Markt“ auf stärkere Preisschwankungen einstellen.

Auf langfristig beständige Notierungen dürfen sie nicht mehr vertrauen. Vielmehr müssen sie vor jedem Verkauf tagesaktuell die Preise vergleichen und bewerten. Dazu bietet das Landvolk Niedersachsen seinen Mitgliedern Hintergrundinformationen, die über die Kreisverbände abonniert werden können. Beim Weizen als wichtigster Verkaufsfrucht setzen Niedersachsens Ackerbauern sowohl auf Qualität als auch Masse.

Mit der bei Mühlen gefragten Aufmischware wird Weizen für die Brotherstellung erzeugt, der besonders hohen Qualitätsanforderungen genügen muss. Allerdings zahlt sich die hohe Kunst des Ackerbaus nicht unbedingt über entsprechende Aufschläge aus, hier könnten neuere Schnelltests und eine Abstimmung über gewünschte Sorten aus landwirtschaftlicher Sicht Abhilfe schaffen. Auch zwischen Düngungsniveau und Proteinqualität der Ernte müssen offensichtlich die Ansprüche neu austariert werden, dazu wollen Landwirte und ihre Kunden sich weiter austauschen. Die Getreideanbaufläche wurde in Niedersachsen 2010 gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 855.000 ha reduziert, wichtigste Frucht bleibt der Winterweizen mit einer Anbaufläche von 445.000 ha. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Beihilferahmen zum Ukraine-Krieg: Verlängerung bis Jahresende

 Österreich: Erneut weniger Getreide ausgesät

 Erntejahr 2023 war in Niedersachsen zu nass und zu warm

 Ukrainischer Agrarminister soll sich Grundstücke angeeignet haben

 Union für EU-Importverbot für Agrarprodukte aus Russland

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen